Die Laterne am Marktplatz | Unter der Laterne blieb ein Platz frei, und ein Dorf lernte, leise zu lieben hier

Die Laterne summte leise, als sei in ihr ein Herz.

Jeden Abend derselbe Platz. Dieselbe Wunde, die ruhiger wurde.

Die Schritte über Kopfsteinpflaster hörten zu, ehe die Stimmen es taten.

Jemand legte eine Hand auf Holz. Jemand schwieg. Ein Flügel kratzte am Eisen.

Und in dieser Stille begann etwas, das niemand befohlen hatte.

🐾 Teil 1: Die Laterne erwacht

Der Marktplatz von Hohnstein lag wie ein Teller im Abendlicht. Die Häuser standen eng. Das Gelb der Fassaden hatte schon ein wenig Herbst in den Rändern. Die Laterne am Brunnen summte, ein helles Glas, das den Staub der Mücken hielt. Darunter saß Clara.

Clara war zwölf. Ein Kooikerhondje mit Rostflecken über den Augen, die im Sommer nachdunkelten. Ihr Fell war stumpf geworden. Ihre Hüfte knirschte, wenn sie aufstand. In ihrem Atem lag ein fernes Pfeifen. Wenn die Glocke der Kirche über den Dächern schlug, hob sie den Kopf, als höre sie einen alten Namen.

Neben ihr saß Jorin Abelhardt. Ein schlanker Mann mit Händen, die an jedem Finger die Erinnerung an Zahnräder trugen. Früher hatte er in der Werkstatt am Obertor Uhren repariert.

Jetzt trug er einen hellen Leinenmantel, der an den Ellbogen dünn war. In seiner rechten Manteltasche lag ein kleines Messingglöckchen. Es war die, die an Claras Halsband gehangen hatte, als sie noch schneller ging. Er hielt sie manchmal und wogte sie in den Fingern. Dann läutete nichts. Er läutete nur in Gedanken.

Die Menschen kannten die beiden. Kinder hielten die Luft an, wenn sie über den Platz rannten, und blieben an der Laterne stehen, so wie man im Wald an einer Quelle stehen bleibt. Frau Rieken von der Bäckerei legte am späten Nachmittag oft ein Stück Semmel in die Nähe von Claras Pfote. Der Junge mit dem grünen Fahrrad nickte. Kein Wort. Ein Nicken, das jeden Tag ein wenig sicherer wurde.

Gegen halb sieben setzte sich die Krähe auf die Schirmkappe der Laterne. Sie kam seit dem frühen Frühjahr, immer aus derselben Richtung, als schlössen ihre Flügel die Schlucht zwischen den Häusern auf. Sie war nicht mehr jung. Die Federn über dem Schnabel hatten einen grauen Saum. Jorin nannte sie Arguna. Niemand wusste, woher der Name kam. Er war einfach eines Abends da, wie eine Geste, die man nie gelernt hatte und doch konnte.

Clara roch die Krähe, bevor sie sie sah. Ein schwaches Zucken in der Nase. Ein Schatten in der Luft. Die Welt wurde in ihr zu Gerüchen. Metall. Warmes Brot. Feuchte Wolle. Das Bittersüße in Jorins Mantel. Sein Herz roch anders, seit der Arzt in Pirna den Befund auf den Tisch gelegt hatte. Man kann Geruch nicht belügen.

Es begann, als der Winter gegangen war. Jorin hatte sich damals angewöhnt, gegen Abend an diese Laterne zu kommen. Das Licht war milde, der Platz leerer als am Mittag. Es war ein Trost, der nicht darum bat, so genannt zu werden. Er sprach nicht viel. Er strich mit der Hand über das Holz der Bank.

Einmal legte er das Messingglöckchen daneben. Clara legte den Kopf daneben. Manchmal sah er sie an, als wolle er sich alles einprägen, was man später in der Nacht braucht, wenn die Augen nicht schlafen.

Der Tierarzt in Sebnitz hatte gesagt, man könne das Herz mit Tabletten entlasten. Man könne Wege kürzer machen, Treppen meiden, Regen abwarten. Man könne vieles tun, ohne das eine aufzuhalten. Jorin nickte. Er lernte neue Uhrzeiten, in denen die Luft leichter war. Er lernte, wie man an einer Ampel wartet, auch wenn kein Auto kommt, nur damit die Welt langsamer wird.

Eines Abends, als die Hitze des Tages sich nur zögernd aus den Steinen löste, blieb ein Mann stehen. Er stellte sich ein paar Schritte entfernt hin, als sei da eine Grenze, die man nicht überschreiten darf. Er hielt eine Papiertüte mit Weintrauben. Die Tüte knisterte in seiner Hand. Er war neu im Dorf. Sein Gesicht hatte eine Müdigkeit, die nicht von Arbeit kam.

Sie sahen sich an. Dann wandte der Mann den Blick ab und ging weiter. Als er am Brunnen vorbei war, drehte er sich um und hob die Hand, als wolle er etwas holen, das er vergessen hatte. Doch er ging nicht zurück. Es blieb ein Riss in der Luft, durch den etwas Kühles strich.

Später, als die Kinder längst abgerückt waren und die Fensterläden zu atmen schienen, erzählte Jorin leise.

Es gibt Geschichten, die man an der Laterne erzählen kann, weil das Licht sie kleiner macht. Er erzählte von Marga, die einmal mit der Hand über Claras Rücken gefahren war und dabei gesagt hatte, dass manche Tiere Menschen reparieren, ohne Werkzeug. Marga war vor drei Jahren gegangen. Das Haus war geblieben. Die Stille war eingezogen, als wäre sie schon immer gemeldet gewesen.

Clara wusste, wann Jorin an Marga dachte. Sein Geruch wurde dann weich wie alte Seife. Er legte die Finger um das Messingglöckchen. In seinem Hals war etwas, das aufstieg und wieder sank.

Arguna kroch am Metall der Laterne entlang. Ihre Krallen kratzten leise. Manchmal stieß sie einen Ton aus, der wie ein widerspenstiges Stück Himmel klang. Die Leute lächelten. Es war, als hätte diese Krähe beschlossen, über etwas zu wachen, das nicht ihr gehörte und doch ihr anvertraut war.

Der Herbst 2009 kam in Schichten. Morgens Nebel im Tal, mittags ein offener Himmel, abends eine Kühle, die die Haut an die Zeit erinnerte. Jorin brachte eine gefaltete Decke mit. Ein blauer Wollhauch, den Marga früher im Winter über den Küchenstuhl gelegt hatte. Er breitete die Decke auf der Bank aus. Clara ließ sich sinken, als fiele sie in etwas Bekanntes.

An einem Mittwoch blieb der Platz länger leer. Regen saß in den Dachrinnen und wartete. Jorin kam trotzdem. Er hatte die Tabletten in der Tasche. Er hatte ein Stückchen gekochte Hühnerhaut dabei, das Clara noch annahm. Sie kaute langsam. Die Laterne ging an, obwohl es noch hell war, weil die Wolken den Abend früher machten.

Da passierte etwas Kleines, das in der Brust groß wurde. Clara stand auf. Ihr hinteres Bein knickte weg. Sie fing sich, doch in ihrem Blick lag ein kurzer Schatten, als habe jemand die Tür zu einem Raum geöffnet, den sie noch nie betreten hatte. Jorin legte die Hand auf ihren Rücken. Sie zitterte. Arguna stieß einen langen Ruf aus.

Das Pfeifen in Claras Atem wurde lauter. Es kam in Wellen. Zwischen den Wellen lag Stille, in der man denken konnte, es sei vorbei. Dann kam die nächste Welle.

Jorin sah nach oben. Das Licht der Laterne stand ruhig. Seine Finger suchten das Messingglöckchen. Er fand es nicht. Die Tasche war plötzlich groß wie ein Brunnen. Der Regen begann stärker zu werden. Über dem Platz fuhr Wind, der nach kaltem Eisen schmeckte.

Claras Blick suchte sein Gesicht. In ihm lag eine Frage, die kein Mensch beantworten kann. Da setzte der Mann mit der Papiertüte von vor einigen Abenden seinen Fuß wieder auf den Platz. Er trat unter das Licht und hob vorsichtig die Hand, als wolle er sagen, dass er stehen bleiben darf.

Und in diesem Moment, als das Pfeifen ganz kurz schwieg, hörte man von den Stufen der Kirche Schritte. Viele. Jemand rief Jorins Namen.

Das Licht der Laterne flackerte.

🐾 Teil 2: Als die Glocke schwieg

Die Schritte gehörten zu Frau Rieken, zum Jungen mit dem grünen Fahrrad, zu dem stillen Mann mit den Weintrauben, die heute nicht in der Tüte, sondern in seiner Jackentasche waren. Hinter ihnen kamen zwei, die Clara vom Morgen kannten. Sie hatten das gerüchteweise Wort vom Marktplatz gehört. Manchmal reisen Worte schneller als Angst.

Jorin kniete neben Clara. Seine Knie spürten jeden Stein. Der Regen kroch über den Rand der Decke. Er zog sie näher an Claras Brust. Ihre Pfote zuckte. Er zählte still ihre Atemzüge. Bei jeder Pause hielt er selber den Atem an, als könne er ihr einen Atem schenken, wenn seiner sparsam genug sei.

Arguna ruckte auf dem Metall. Sie flog nicht davon. Sie stellte die Flügel ein und sah hinunter, als wolle sie zählen und bezeugen.

Der fremde Mann stellte sich an die Grenze, an der man nichts berührt. Er sagte seinen Namen. Leise, damit er nicht stört. Leopold Gräser. Er sei seit zwei Wochen in Hohnstein.

Über dem Bach, die Holztreppe hoch, zweite Tür. Er wisse nicht, ob er helfen könne. Aber er habe einmal in einem Heim gelebt, in dem alte Hunde ihren letzten Winter bekamen. Man könne manche Dinge mit der Hand lindern. Er kniete nicht. Er wartete, bis Jorin kurz nickte.

Er legte Leopold die Hand an Claras Flanke. Nicht fest. Nur so, dass Wärme wanderte. Seine Finger waren schmal. Sie zitterten kaum. Er sprach nicht. Er atmete nur tiefer, als atme er für zwei. Der Regen ließ nach. Auf den Schirmen der Laterne lagen Tropfen wie kleine Uhren.

Frau Rieken öffnete eine Thermoskanne. Tee roch nach Nelke. Der Junge mit dem Fahrrad stellte sich so, dass der Wind nicht direkt kam. Er tat es, wie Kinder Dinge tun, ohne zu fragen, ob es genug ist.

Die Krähe rief. Ein einziger Ton, einmal. Es war als setzte sie einen Punkt an das Ende eines Satzes, den niemand zu schreiben gewagt hatte.

Clara hob den Kopf. In ihrem Blick stand die Bank im Garten, der Weg zum Bach, die leise Stimme, die Marga einmal am Fenster hatte. Jorin verstand. Er sagte mit trockener Stimme, dass sie nicht kämpfen müsse. Dass es gut sei, hier zu sein. Dass die Laterne hell genug sei für beides, für Bleiben und Gehen.

Leopold nickte. Seine Hand blieb ruhig. Er nahm das Messingglöckchen, das aus der Tasche gerutscht war, und legte es an Claras Brust. Es klang nicht. Es lag nur da, schwerer, als es war.

Der Atem wurde seltener. Die Pausen wurden länger. Zwischen zwei Pausen hörte man die Papiertüte im Wind knistern, obwohl keine Papiertüte da war. Vielleicht war es nur Erinnerung. Die Kirche schlug die halbe Stunde.

Dann war es still.

Nicht das Ende. Nur eine Stille, die auf niemanden wartete. Die Laterne summte weiter. Jorin ließ die Hand auf Claras Fell. Er ließ sie lange dort. Er wusste, dass die Hand irgendwann leer sein würde. Er gab ihr die Zeit, die sie brauchte, um leer zu werden.

Die Leute standen. Keiner ging. Es roch nach Regen und nach etwas Warmem, das man nicht benennen kann. Leopold nahm die Hand zurück. Er sah auf Jorin. Jorin sah auf die Decke. Er sagte leise, dass er noch ein wenig bleiben wolle. Die anderen nickten, als hätten sie um Erlaubnis gebeten und sie erhalten.

Arguna hob die Flügel. Sie flog einen kleinen Kreis und setzte sich wieder. Sie ließ einen dunklen, glänzenden Federflaum fallen, der auf der Laternenkappe hängen blieb. Ein Zeichen, das sich nicht erklären wollte.

Später, als man Clara zum Tierarzt brachte, gingen sie langsam. Menschen öffnen dem Schmerz Türen, die sie sonst geschlossen halten. Der Weg war kurz, doch er reichte, um die Welt zu verändern. Vor der Praxis blieb Jorin stehen. Er legte das Messingglöckchen auf die Decke. Er sagte, dass es hier bleiben solle, bis morgen. Er habe etwas zu tun am Platz.

Als er zurückkam, hing er einen kleinen Zettel an die Laterne. Weiß. Mit Bleistift. Darauf stand nur ein Name und ein Jahr. Clara. 1997. Darunter blieb Platz. Der Wind versuchte, den Zettel zu lesen. Er konnte es nicht.

Leopold blieb stehen. Er fragte, ob er helfen dürfe, am nächsten Abend. Jorin nickte. Er sagte, dass die Laterne nicht leer sein dürfe. Noch nicht. Er setzte sich auf die Bank. Er legte die Hand auf das Holz. Er wartete, als könnte unter einer Laterne etwas nachwachsen, wenn man ihm genug Stille gibt.

Aus der Seitengasse kamen Schritte. Jemand brachte eine Kerze. Sie stellten die Kerze auf den Brunnenrand. Das Licht der Kerze und das Licht der Laterne sahen einander an. Keiner nahm dem anderen etwas weg.

Da trat eine Frau aus dem Schatten der Apotheke. Sie hielt die Messingglocke, die eben noch auf der Decke gelegen hatte. Der Tierarzt habe sie mitgegeben. Jorin sah auf das Metall. Es war noch warm.

Er nahm sie nicht. Noch nicht. Er sah auf die Laterne. Irgendetwas in ihm war aufgestanden und suchte nach einem Platz, den es nicht kannte. Er sagte nur ein Wort.

Morgen.

Und in diesem Morgen lag eine Entscheidung, die niemand laut aussprach.

🐾 Teil 3: Neue Hände, alte Namen

Am nächsten Abend war der Platz nicht voller. Er war nur wacher. Die Bank trug eine frische Decke. Nicht die blaue aus der Küche. Eine, die jemand vor die Tür gestellt hatte. Auf dem Holz lag das Messingglöckchen.

Jorin hatte es an einem schmalen Band befestigt, das Marga früher um die Gardinen gebunden hatte. Er hängte es an den Haken unter der Laterne. Es machte kein Geräusch. Es war genug, dass es da war.

Leopold kam mit einer kleinen Kiste. Darin lag Papier, eine Schere, Stifte. Er stellte die Dinge vor die Bank. Er schrieb auf ein Blatt. Ein Satz. Wer hier sitzt, darf schweigen. Darunter der Name Clara. Kinder lasen und nickten. Manche strichen mit dem Finger über den Namen, als könne man ihn so wacher machen.

Arguna kam. Sie setzte sich, wie sie es immer getan hatte. Einmal rutschte sie ab. Sie fing sich und schüttelte die Federn. Es war, als merke sie, dass unten etwas anders war und oben doch alles blieb.

Die Krähe war nicht das einzige Tier, das sich an diesem Abend näherte. Eine Katze von der Bäckerei streifte den Brunnenrand. Sie blieb keine Minute. Es reichte, dass ihre Schritte den Kreis größer machten.

Menschen begannen, ihren Tag an der Laterne zu beenden. Man erzählte sich nicht viel. Es war eher ein Hinlegen von kleinen Dingen, die in den Händen warm geworden waren. Ein altes Foto. Ein gebrochener Bleistift. Ein Apfel, von dem nur ein Biss fehlte. Auf den Zettel unter Claras Namen schrieb jemand die Worte Guter Hund. Die Schrift war unsicher.

Leopold erzählte Jorin, dass er Pfleger gewesen war. Dass er gehen musste, als das Heim schloss. Zu wenige Mittel. Zu viele Türen, die plötzlich nicht mehr aufgingen. Er sei nach Hohnstein gekommen, weil man ihm hier eine Wohnung versprach, in der nichts nach Abschied roch. Er lächelte schief. Jorin nickte. Er sagte, dass Wohnungen selten das halten, was man ihnen verspricht. Plätze manchmal schon.

Dann stand ein Mann mit grauer Mütze vor ihnen. Voller Name, sagte er, ohne gefragt zu werden. Augustin Wrobel. Er habe Jorin einmal eine Standuhr gebracht, die morgens zu spät aufwachte. Jorin erinnerte sich. Augustin setzte sich. Seine Schuhe knarzten. Er sagte, dass seine Frau nicht mehr gut schlafe. Vielleicht helfe die Laterne. Er schwieg. Die Schuhe hörten auf zu knarzen.

Der Platz begann, sich die Abende zu merken. Nicht als Ereignisse. Als Ton. Als Temperatur. Als leises Rascheln, wenn jemand neben einem saß, der nichts brauchte außer Nähe. Die Krähe wechselte gelegentlich die Seite. Ihr Schatten fiel auf die Messingglocke.

Eines Nachts, als die Luft schon nach Holzrauch roch, blieb die Laterne dunkel. Ein Stromausfall wanderte durchs Tal. Die Häuser wurden zu Rechtecken aus Atem. Jorin und Leopold saßen trotzdem. Die Menschen, die kamen, blieben stehen. Man hörte die Schritte auf dem Stein. Man hörte sogar den Fluss hinter der Mauer, der sonst nur tagsüber sprach.

Leopold holte ein altes Streichholzbriefchen aus seiner Tasche. Er strich ein Hölzchen an. Das kleine Licht sprang auf und brannte schief in der Luft. Er entzündete die Kerze auf dem Brunnenrand. Dann noch eine, die jemand gebracht hatte. Sie stellten die Lichter so, dass sie nicht vom Wind geholt wurden. Die Messingglocke schimmerte matt.

In dieser Dunkelheit legte eine junge Frau ein zusammengefaltetes Tuch neben die Kerze. Darauf lag ein Stück Leder. Es war die Kappe eines Hundes. Sie habe sie von ihrem Großvater. Ein Schleifer aus Stolpen. Der Hund hieß Märk. Er habe großen Lärm geliebt und das Geräusch der Schere im Fell. Als er starb, stellte der Großvater eine Laterne auf den Hof, die jeden Abend an ging, bis sie verrostete. Die Kappe dürfe hier liegen, wenn niemand etwas dagegen habe.

Niemand hatte etwas dagegen.

Dann hörte man Schritte, schneller als gewöhnlich. Der Junge mit dem grünen Fahrrad atmete hart. Er sagte, dass Herr Wrobel seine Frau nicht mehr wecken könne. Jorin stand auf, als wäre sein Stuhl plötzlich zu heiß geworden. Leopold erhob sich auch. Sie liefen los. Der Platz blieb nicht leer. Die Kerzen brannten. Arguna ruckte. Sie flog ein Stück und setzte sich auf den Fenstersims der Bäckerei.

Als sie an der Wohnung ankamen, roch es nach kaltem Fencheltee. Augustins Frau lag auf der Seite. Ihr Atem war flach und rasch. Jorin wusste, wie man Hände hält, in denen Angst wohnt. Leopold wusste, wie man Kissen hebt, ohne den Nacken zu stören. Sie taten, was sie konnten.

Und mitten in dieser Eile sagte Augustin einen Satz, der den Verlauf der nächsten Wochen verändern sollte.

Holen Sie sie an die Laterne.

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