Die Glocke im Dorf | Ein alter Hund, eine Glocke, ein Junge und ein Dorf hütet ein stilles Vermächtnis

Es gibt ein Dorf, in dem ein Hund die Glocke bewacht.

Er bellt, wenn der Klang aus dem Himmel fällt, und niemand weiß, was er erwartet.

Ein Junge bleibt stehen, weil Schuld in seiner Tasche raschelt wie kleines Geld.

Alte Augen schauen ihn an, als könnten sie die Zeit zurückholen.

Heute wird etwas aufgehen, das jahrelang verschlossen war.

🐾 Teil 1: Die erste Stunde

Die Donau liegt bei Beuron still, als hätte sie den Atem angehalten.
Der Morgen ist kühl, die Luft riecht nach feuchtem Moos und Metall.
Der Nebel hängt zwischen den Tannen, und über allem ruht das dunkle Dach des Klosters.

Jaro Dietz steht auf dem Kirchplatz und zählt die Schläge.
Eins. Zwei. Drei.
Beim vierten hebt der Hund den Kopf.

Er heißt Sampo.
Die Leute sagen, der Name stamme aus einem alten Buch, das der frühere Herr gelesen habe.
Sampo ist groß, ein schwerer Mischling aus Hovawart und Schäferhund, schwarzgold, mit einem weißen Bart, der wie Reif glänzt.

Wenn die Glocke von Sankt Maurus erklingt, setzt er sich vor die Tür, als sei dort sein Platz auf der Welt.
Er bellt nur einmal pro Schlag, ruhig, nicht wild.
Als würde er mitzählen, damit niemand verloren geht.

Jaro ist zwölf und neu im Dorf.
Seine Mutter arbeitet auf Zeit im Gästehaus des Klosters, um über die Runden zu kommen.
Er sollte in der Schule sein, doch er hat Bauchweh vorgeschoben und ist weggelaufen, weil etwas in ihm zu schwer geworden ist.

Er hat das Messer seines Großvaters verloren.
Ein kleines Jagdmesser mit Griff aus Hirschhorn.
Es war das letzte, was von dem Mann übrig war, der ihm das Pfeifen beigebracht hatte.

Sampo schaut ihn an, als hätte er den Gedanken gerochen.
Die Augen sind bernsteinfarben, müde, freundlich und doch streng.
Am Lederhalsband hängt eine alte Marke aus Messing, glatt gerieben von Jahren.

Eine Frau tritt aus dem Schatten des Pfarrhauses.
Agnes Bretthauer, klein, mit einer Jacke aus grauer Wolle und Händen, die nach Brotduft aussehen.
Sie nickt Jaro zu, als wüsste sie, dass Kinder manchmal fliehen und doch gesehen werden wollen.

Er bellt jedes Mal, wenn die Glocke schlägt.
Agnes sagt es, als sei es eine Bitte und keine Erklärung.
Seit Eckart Hollenbeck zu Grabe getragen wurde, ist es so.

Jaro hat den Namen im Dorf schon gehört.
Eckart Hollenbeck war Schreiner und Totengräber, ein stiller Mann mit schmalen Schultern.
Er starb vor sechs Jahren im Januar, an einem Morgen, der nach Eisblumen roch.

Hat der Hund ihm gehört
Jaro fragt es leise, denn Fragen sind leichter als das Geständnis in seiner Brust.
Agnes nickt, und ihr Blick fällt auf Sampoes Halsband, als sei dort die Antwort eingraviert.

Sie gehen ein Stück entlang der Kirchmauer.
Der Kalkputz ist kalt unter den Fingern, und aus einer Ritze wächst ein Zweig Efeu.
Auf dem kleinen Friedhof stehen die Kreuze wie schmale Wächter.

Sampo folgt, die Pfoten lautlos auf dem Kies.
Er bleibt vor einer Grabplatte stehen, die tiefer liegt als die anderen, als hätte der Boden nachgegeben.
Eckart Hollenbeck steht darauf, geboren 1952, gestorben 2014.

Jaro liest den Namen zweimal, damit er bleibt.
Unter den Daten findet er eine Gravur, die kaum noch Farbe hat.
Warte, steht dort, und darunter Noch einmal.

Agnes betrachtet die Platte, doch sie liest nicht mehr.
Sie kennt die Worte auswendig.
Sie hat sie für die Witwe vorgelesen, als die Hand nicht stillhalten wollte.

Warum bellt er bei der Glocke
Jaro spricht den Hund an, nicht die Frau, und fühlt sich dumm, weil Worte selten zu Tieren gehen.
Sampo setzt sich, und seine Brust hebt sich schwer.

Agnes antwortet.
Er lief vor dem Sarg her, vom Haus bis hierher, und blieb, bis die letzte Schaufel fiel.
Seitdem zählt er die Schläge, als würde er die Zeit festhalten, die ihm übrig ist.

Jaro nickt, doch in ihm tobt etwas anderes.
Das Messer, das er verloren hat, schneidet ihn von innen.
Er denkt an seinen Großvater, an den dicken Tabakgeruch, an die groben Finger, die sanft wurden, wenn sie einen Knoten lösten.

Die Mittagsglocke ist im Dorf der Zeiger, der die Suppe auf den Tisch ruft.
Heute klingt sie früher, weil ein Baugerüst am Turm steht und die Männer weitermüssen.
Der Klang fällt auf den Platz, als würde Wasser auf Stein tropfen.

Sampo hebt den Kopf.
Eins. Zwei. Drei.
Beim vierten Schlag bellt er, tief und rund, und die Krähen heben sich von der Linde.

Jaro schreckt zusammen, denn etwas blitzt an Sampoes Halsband auf.
Es ist kein Schmuck, eher eine kleine Kapsel aus Messing, mit einem Schraubverschluss, so klein wie sein Daumennagel.
Sie hängt neben der Marke, die Jaro vorhin gesehen hat.

Agnes beugt sich nicht.
Sie schaut Jaro an, als würde sie prüfen, ob er der Richtige ist.
Sie kennt sein Gesicht aus dem Laden, das zu ernste Kinn, die Stirn, die zu viel denkt.

Wenn du Mut hast, fasst du an, sagt sie.
Manche Dinge warten nicht auf Erwachsene.
Manche Dinge brauchen Hände, die noch nicht gelernt haben, alles zu erklären.

Jaro kniet auf den Kies und spürt die Kälte durch die Hose.
Sampo rührt sich nicht.
Die Kapsel ist glatt und warm vom Fell.

Er schraubt sie auf, langsam, damit die Zeit mithalten kann.
In der Kapsel liegt etwas Gefaltetes, so fein, dass es fast Staub ist.
Papier, denke ich, Papier, das jemand mit dem Atem bewacht hat.

Er zieht es heraus, die Finger zittern, und auf dem Zellstoff stehen drei Zeilen in einer festen, kleinen Schrift.
Jaro liest, und sein Mund wird trocken, weil der erste Satz seinen Namen trägt.
Nicht Junge oder Kind, sondern Jaro Dietz, klar und ohne Irrtum.

Wie kann da mein Name stehen
Die Frage brennt, aber sie bleibt in seinem Hals wie eine Kirschgrube.
Agnes legt ihm eine Hand auf die Schulter, doch ihr Blick geht auf das Tor.

Draußen knirscht Split unter Reifen.
Ein silbergrauer Wagen hält, die Tür öffnet sich langsam, und eine Frau steigt aus, die Jaro noch nie gesehen hat.
In ihrer Hand liegt ein Stock mit Messingspitze, abgenutzt wie eine alte Geschichte.

Sampo steht auf und geht drei Schritte auf sie zu.
Sein Schwanz schlägt einmal die Luft, dann wird er ruhig.
Die Frau bleibt stehen, und für einen Herzschlag lang liegt Stille über dem Platz.

Jaro hält den Zettel fest, als könne er ihn sonst verlieren.
Er weiß, dass der nächste Satz alles verändern wird, egal wer ihn spricht.
Über ihnen sammelt sich der Klang der Stunde, obwohl die Glocke noch schweigt.

Die Glocke weiß mehr als wir.

🐾 Teil 2: Der Zettel

Der Kies knirschte noch in Jaros Knien, als die fremde Frau näherkam. Ihr Gang war langsam, aber bestimmt, und jeder Schritt klang, als gehörte er schon lange in diesen Hof. In ihrer Hand lag der Stock wie ein vertrauter Begleiter, nicht wie ein Stützpunkt. Sampo rührte sich nicht von der Stelle. Er wartete, als erkenne er in ihr etwas, das den Menschen verborgen blieb.

Jaro hatte das Gefühl, die Luft sei dichter geworden. Der Zettel in seiner Hand flatterte leicht, obwohl kein Wind ging. Die Schrift darauf war klar und klein, und doch war es unmöglich, dass sie seinen Namen kannte. Noch nie hatte er jemanden von Eckart Hollenbeck gehört, bevor Agnes ihn erwähnt hatte. Nun stand da plötzlich sein Name, als sei er schon immer mit dieser Geschichte verbunden gewesen.

Die Frau blieb vor ihnen stehen. Sie hatte graues Haar, das in einem Knoten lag, und Augen, die nicht weich waren, sondern wachsam wie die eines Jägers. Sie sah erst Sampo an, dann Jaro. Schließlich richtete sie ihre Stimme an Agnes.

Du hast ihn also gefunden. Es klang nicht wie eine Frage, sondern wie eine Feststellung. Agnes nickte kaum sichtbar, und für einen Augenblick war es, als würden zwei alte Fäden sich still berühren.

Jaro fühlte sich plötzlich klein, als habe er etwas betreten, das nicht für ihn bestimmt war. Doch gleichzeitig war da dieses Ziehen in seiner Brust, das ihn zwang, weiterzusehen. Er öffnete den Zettel ganz, die Finger zitterten, und las die zweite Zeile. Dort stand: „Folge dem Klang, wenn die Stunde dich ruft.“ Darunter eine letzte Zeile, halb verblasst: „Sage Sampo, dass er frei ist.“

Die Frau trat näher, und der Hund legte sich zu ihren Füßen, so als sei ein langer Marsch zu Ende. Jaro sah zu, wie Sampo den Kopf senkte und die Augen schloss, als würde er ihre Gegenwart erkennen wie ein vertrautes Geräusch. Der Junge schluckte. Alles in ihm drängte nach einer Erklärung. Doch die Frau sprach nicht sofort. Sie hob die Hand, als wolle sie die Stille halten, damit niemand zu früh Worte hineinwarf.

Schließlich setzte sie sich auf die untere Stufe des Kirchtors. Der Stock lehnte neben ihr, und ihre Stimme war ruhig, als sie begann. Eckart Hollenbeck war mein Bruder. Er hat Sampo als Welpen gefunden, halb erfroren am Rand des Waldes. Seither waren sie unzertrennlich. Am Tag seines Begräbnisses rannte der Hund nicht weg. Er blieb vor der Kirche, als wüsste er, dass sein Platz hier ist.

Jaro hörte zu, als würde jedes Wort in Stein gehauen. Er stellte sich Eckart vor, wie er den jungen Hund im Arm hielt, wie er ihn fütterte, wie sie zusammen in der Werkstatt standen. Sampo war damals jung gewesen, stark, die Muskeln gespannt wie Sehnen. Nun war er alt, die Bewegungen schwer, und doch hing etwas Ungebrochenes in seiner Haltung.

Die Frau stellte sich vor. Ihr Name war Irmgard Hollenbeck. Sie war nach dem Tod ihres Bruders fortgegangen, zu Verwandten nach Tuttlingen, und war seit Jahren nicht mehr zurückgekehrt. Erst heute hatte sie den Mut gefunden, wiederzukommen. Der Brief, den Jaro in der Hand hielt, war von Eckart selbst geschrieben, kurz vor seinem Tod. Er hatte gewusst, dass der Hund ihn überleben würde. Darum hatte er die Kapsel an Sampoes Halsband befestigt.

Doch wie konnte darin Jaros Name stehen Er war erst zwölf, und vor sechs Jahren war er noch ein Kind, das niemand im Dorf kannte. Agnes legte ihm eine Hand auf die Schulter. Vielleicht ist nicht dein Name gemeint, sondern dein Mut, sagte sie. Manche Dinge finden den, der bereit ist, sie zu tragen.

Die Glocke begann zu schlagen. Eins. Zwei. Drei. Sampo hob den Kopf, und sein Bellen hallte über den Platz, kräftiger als zuvor. Jaro spürte Gänsehaut. Es war, als ob jeder Schlag ihn tiefer in eine Geschichte zog, die größer war als er selbst. Irmgard blickte zum Hund und dann zu Jaro. Sie sagte: Er hat gewartet, länger als jeder Mensch es gekonnt hätte. Vielleicht wartet er nicht nur auf meinen Bruder. Vielleicht wartet er auch auf dich.

Jaro wollte widersprechen, doch die Worte blieben in seiner Kehle stecken. Er sah zu Sampo, und für einen Moment glaubte er, in den Augen des Hundes eine Antwort zu sehen. Nicht klar, nicht greifbar, aber doch so echt, dass sie ihn traf wie ein Schlag. Er fühlte, dass dies erst der Anfang war. Und dass das, was im Zettel stand, ihn noch weiter führen würde.

Am Rand des Platzes wehte ein kalter Windstoß, und die Blätter des Efeus bewegten sich wie eine flüsternde Stimme. Jaro hielt den Zettel fest, während die letzte Glocke verklang. In seiner Brust war etwas erwacht, das keine Ruhe mehr finden würde.

Die Nacht wird uns die nächste Wahrheit bringen.

🐾 Teil 3: Der Schatten des Abends

Die Sonne sank hinter die Hügel, und die Donau färbte sich kupferrot. Das Dorf Beuron wurde still, nur das Rufen eines Kindes irgendwo in der Ferne trug sich über die Dächer. Jaro saß noch immer am Kirchplatz, den Zettel in der Hand, während Sampo dicht neben ihm lag. Der alte Hund schien friedlich, aber seine Augen waren offen, und sie schimmerten im Zwielicht wie glimmende Kohlen.

Irmgard Hollenbeck hatte sich erhoben. Ihr Stock klopfte leise gegen die Stufe, als sie in Richtung Friedhof ging. Jaro folgte ihr, nicht weil er musste, sondern weil ihn etwas zog. Agnes war inzwischen nach Hause gegangen, um Brot zu holen, doch sie hatte Jaro zum Abschied lange angesehen. Als hätte sie gewusst, dass er noch eine Antwort finden würde.

Zwischen den Gräbern war es kühl. Der Wind strich über die Kreuze und ließ die Kerzenflammen in den Gläsern tanzen. Irmgard blieb vor Eckarts Grab stehen. Ihre Hand strich über den Stein, langsam, wie eine Geste, die sie unzählige Male im Traum geübt hatte.

Dein Name auf diesem Papier, sagte sie leise, ohne Jaro direkt anzusehen, ist ein Rätsel. Aber mein Bruder war kein Mann, der Zufälle hinterließ. Wenn er dich erwähnt, dann weil er wusste, dass du eines Tages hierherfinden würdest.

Jaro fühlte, wie ihm das Blut in den Ohren rauschte. Er konnte sich nicht erinnern, Eckart je begegnet zu sein. Sein Großvater hatte von Beuron gesprochen, aber nie von einem Hollenbeck. Dennoch stand sein Name auf diesem vergilbten Papier, geschrieben von einer Hand, die längst unter dieser Erde lag.

Er kniete sich hin und legte die Finger auf die Gravur. Warte, stand dort, und darunter Noch einmal. Es war ein Versprechen, das er nicht verstand. Aber er spürte, dass es nicht an ihn gerichtet war, sondern an den Hund, der nun dicht neben dem Grab stand. Sampo legte die Schnauze auf die Erde, als lausche er den Schritten eines Unsichtbaren.

Plötzlich schlug die Glocke. Ein einzelner Schlag, lang und tief, obwohl es keine volle Stunde war. Jaro fuhr zusammen. Sampo hob den Kopf und bellte. Nur einmal, aber es klang wie ein Ruf, der durch das ganze Tal rollte. Irmgard stand still, ihre Lippen bewegten sich, doch kein Ton kam heraus.

Dann legte sich wieder Stille über den Friedhof. Jaro stand auf und schaute zu der Frau. Was bedeutet das Er hörte seine eigene Stimme zittern. Irmgard antwortete nicht sofort. Schließlich sagte sie: Manche Glocken schlagen, wenn niemand an der Schnur zieht. Ich habe es früher nie geglaubt. Heute glaube ich es.

Sie wandte sich um und ging langsam zurück zum Kirchplatz. Jaro blieb einen Moment am Grab zurück. Sein Herz pochte, und er wusste nicht, ob es Angst war oder Hoffnung, die ihn so festhielt. Als er Sampo folgte, war der Hund ungewöhnlich wachsam, als hätte er etwas gehört, was für Menschenohren nicht bestimmt war.

Später, im Gasthaus, saß Jaro in der Stube und aß sein Brot mit Suppe. Seine Mutter war erschöpft vom langen Tag, sie lächelte ihm müde zu. Er erzählte nichts von dem Zettel. Die Worte hätten hier zwischen Bierkrügen und Lachen keinen Platz gefunden. Aber in seiner Tasche brannte das Papier, als trüge er eine Flamme bei sich.

In der Nacht konnte er nicht schlafen. Immer wieder hörte er in der Ferne das Nachklingen der Glocke, und jedes Mal sah er den Hund, wie er im Schatten des Turms saß. Schließlich stand er auf, zog seine Jacke über und schlich hinaus. Der Himmel war klar, die Sterne funkelten über den dunklen Wipfeln.

Der Kirchplatz lag still, nur der Brunnen plätscherte leise. Sampo war da. Er lag nicht, er stand, als habe er auf Jaro gewartet. Seine Rute bewegte sich kaum merklich, aber seine Augen glänzten im Mondlicht. Jaro trat näher, und wieder fühlte er dieses Ziehen, das ihn zwang, weiterzugehen.

Er setzte sich neben den Hund, und die Kälte des Steins kroch ihm durch die Hose. Er zog den Zettel hervor, faltete ihn auseinander und las noch einmal. Folge dem Klang, wenn die Stunde dich ruft. Er verstand es nicht, aber er wusste, dass die Glocke nicht zufällig geschlagen hatte.

Sampo legte plötzlich die Schnauze auf Jaros Knie. Es war eine schwere, warme Berührung, und in diesem Moment hatte Jaro das Gefühl, der Hund wolle ihm etwas übergeben. Etwas, das nicht aus Fleisch und Blut bestand, sondern aus Erinnerung.

Dann hörte er Schritte. Leise, schwer, von Schuhen, die über alten Kies gingen. Jaro sah auf, und im Mondlicht zeichnete sich eine Gestalt ab, die langsam über den Kirchhof kam. Er konnte das Gesicht nicht erkennen, nur die Umrisse eines Mannes mit breiten Schultern.

Sampo stand auf, ohne zu knurren, ohne zu bellen. Seine Haltung war nicht die eines Wächters, sondern die eines Begleiters. Der Schatten blieb stehen, wenige Schritte entfernt, und hob den Kopf, als lausche er auf etwas, das nur er hören konnte.

Jaro spürte, wie ihm die Kehle trocken wurde. Er wollte rufen, doch die Stimme versagte. Der Hund bewegte sich, als wolle er folgen. Und Jaro wusste, dass die Nacht ihm mehr zeigen würde, als er jemals gesucht hatte.

Der Schatten wartete.

Scroll to Top