Filialleiter wirft alten Feuerwehrhelden mit Herzinfarkt hinaus – doch auf dem Parkplatz passiert das Unfassbare vor laufender Kamera

Alter Retter bricht im Supermarkt zusammen – doch der Filialleiter lässt ihn im Sterben liegen


Ich sah, wie sie den alten Mann über den glänzenden Boden schleppten, seine schweren Stiefel zogen schwarze Streifen quer über die weißen Fliesen.

Der 74-jährige Karl Brenner, ehemaliger Berufsfeuerwehrmann, hielt sich mit einer Hand an der Brust fest. Sein Gesicht war grau wie Zement, sein Atem ging stoßweise, als würde er nach Luft schnappen wie ein Fisch auf dem Trockenen.

Der Filialleiter, ein junger Mann namens Kevin, vielleicht 24, hatte seine Arme unter Karls Achseln verhakt und zog ihn Richtung Ausgang.

„Sie verunsichern unsere Kunden“, sagte Kevin immer wieder. „Wenn Sie betrunken sind, gehen Sie bitte woanders hin.“

Karl war nicht betrunken. Er war dabei, einen Herzinfarkt zu bekommen.

Mein Name ist Sabine Maier. Ich bin Krankenschwester auf der Kinderstation und war nur schnell in den Supermarkt gefahren, um Luftballons und Saft für den Geburtstag meines Enkels zu holen, als ich das alles sah.

Karl hatte nach einer Packung Mehl auf dem obersten Regalboden gegriffen, da war er plötzlich zusammengesackt. Seine dunkle Lederweste mit den Feuerwehrabzeichen war wie ein zusammengefallener Flügel um ihn herum auf den Boden gerutscht.

Ich war losgerannt, aber Kevin war schneller gewesen. Nicht, um zu helfen – sondern um das „Bild des Marktes“ zu schützen.

„Sie müssen den Laden verlassen“, hatte er gesagt, ohne sich auch nur zu ihm hinunterzuknien.

Karls Lippen verfärbten sich bläulich. „Bitte… kann… nicht… atmen…“

„Ja, ja“, murmelte Kevin. „Das sagen sie alle. Los, aufstehen, los.“

Ich drängte mich zu ihnen durch. „Er hat ein akutes Herzproblem! Rufen Sie sofort 112!“

Kevin warf mir nur einen kurzen Blick zu.

„Frau, wir haben ständig mit solchen Leuten zu tun. Die kommen hier rein, machen unseren Kunden Angst, tun krank, damit sie Aufmerksamkeit oder Geld bekommen. Ich hab das im Griff.“

„Solche Leute?“ Ich starrte ihn an. „Er ist schwer krank!“

„Er ist betrunken“, sagte Kevin. „Schauen Sie ihn doch an – Lederweste, Tätowierungen, grauer Zopf, wahrscheinlich direkt aus irgendeiner Kneipe. So etwas können wir hier nicht gebrauchen.“

Zwei Sicherheitsleute tauchten auf, junge Männer, die unsicher wirkten, aber Kevins Anweisungen folgten. Sie halfen, Karl Richtung Tür zu zerren, während die Kundinnen und Kunden drumherum standen und mit ihren Handys filmten, anstatt zu helfen.

„Kontrollieren Sie seinen Puls!“ rief ich. „Er braucht einen Notarzt!“

„Frau, treten Sie bitte zurück“, sagte einer der Sicherheitsleute. „Sonst müssen wir Sie auch bitten zu gehen.“

Karls Augen fanden meine. Sie waren weit aufgerissen vor Angst, voller Bitte. Seine Finger tasteten hilflos in die Luft. Da sah ich das dünne Metallband an seinem Handgelenk – ein Notfallarmband: Herzkrankheit, Nitrospray in der Westentasche.

„Seine Medikamente!“ rief ich. „Er hat Herzmedikamente in der Weste!“

Kevin verzog den Mund. „Ja, ja, sicher. Wahrscheinlich Tabletten, die er nicht mal verschrieben bekommen hat. Wir fassen da nichts an.“

Sie schleiften ihn hinaus in die Hitze des Juli. Die Luft draußen flimmerte über dem Parkplatz, bestimmt dreißig Grad im Schatten, aber auf dem Asphalt gefühlt viel mehr. Karl lag halb auf den Stufen, halb auf dem Beton.

Kevin stellte sich neben ihn, die Hände in die Hüften gestemmt, als müsste er ein Zeichen setzen.

„Sie haben Hausverbot“, sagte er laut genug, damit es alle hören konnten. „Wir dulden so ein Verhalten hier nicht. Mir egal, ob Sie Feuerwehrmann waren oder was auch immer Sie behaupten. Betrunken ist betrunken.“

Karls Hand lag immer noch an seiner Brust, seine Finger krampften.

Ich rannte zu meinem Auto, um meine Notfalltasche zu holen. Als ich zurückkam, hatte sich etwas verändert.

Ich hörte zuerst das dumpfe Brummen der Motoren. Dann sah ich sie: eine Handvoll großer Tourenmaschinen, dahinter ein alter, roter Kleinbus mit verblasster Aufschrift „Einsatzfahrzeug“ – das Logo längst überklebt, aber noch zu erahnen.

Die „Roten Helme“ waren da.

So nannte sich der Stammtisch der ehemaligen Feuerwehrleute und Sanitäter der Stadt – Männer, die ein Leben lang aus brennenden Häusern gelaufen waren, um andere zu retten, und jetzt mit ihren Motorrädern durch die Gegend fuhren und Geld für soziale Projekte sammelten.

Thomas Reuter, alle nannten ihn nur Tom, war noch vor dem endgültigen Stillstand seiner Maschine vom Motorrad gesprungen.

Er sah Karl auf dem Boden liegen und begriff im gleichen Moment, was alle anderen nicht sehen wollten.

„Karl!“ rief er und rutschte auf den Knien zu ihm. „Wer hat ihn hier hingelegt? Was ist passiert?“

Kevin machte einen Schritt nach vorn, bemüht, weiterhin die Kontrolle zu behalten.

„Der Mann war betrunken“, sagte er. „Er hat Kunden belästigt. Wir mussten ihn vor die Tür setzen.“

Toms Hand war da schon in Karls Westentasche. Er zog das kleine Nitrospray heraus, schüttelte es kurz, sprühte es Karl unter die Zunge und redete gleichzeitig auf seine Leute ein.

„Ruft 112! Sofort! Und einer holt Wasser! Ihr zwei, stellt euch so, dass die Sonne nicht direkt auf ihn knallt!“

Dann sah er Kevin an. Seine sonst freundlichen Augen waren plötzlich hart wie Stahl.

„Sie haben einen Mann mit Herzinfarkt aus dem Laden gezerrt?“

„Er machte den Eindruck, als hätte er zu viel getrunken…“

„Er machte den Eindruck zu sterben, du ahnungsloser Junge“, sagte Tom leise. Die Ruhe in seiner Stimme war bedrohlicher als jedes Geschrei.

Ich kniete mich dazu, meine Tasche neben mir. „Ich bin Krankenschwester. Darf ich?“

Tom wich ohne Diskussion zur Seite. Ich tastete Karls Puls – schnell, flatternd, unregelmäßig. Die Atmung flach. Das Nitro konnte helfen, aber er brauchte dringend einen Arzt.

„Wie lange liegt er schon so?“ fragte Tom.

„Er ist vor ungefähr zehn Minuten im Laden zusammengebrochen“, sagte ich. „Dort drinnen haben sie die ganze Zeit damit verbracht, ihn hinauszuschleifen.“

Die Roten Helme stellten sich dicht um uns, sie hielten Jacken und Zeitungspapier gegen die Sonne, einer fächerte Luft, einer kniete mit dem Handy am Ohr und gab der Leitstelle klare Angaben.

„Male, etwa Mitte siebzig, bekannter Herzpatient, starke Brustschmerzen, jetzt zunehmend bewusstlos, wahrscheinlich Herzinfarkt… ja, Parkplatz Frischmarkt am Stadtrand… die Kollegin hier ist Krankenschwester und hat mit der Reanimation Erfahrung…“

Kevin versuchte noch einmal, seine Rolle als Verantwortlicher zu behaupten. „Sie können hier nicht einfach den Parkplatz blockieren. Wir haben Kundschaft.“

Tom drehte nicht einmal den Kopf zu ihm. „Sei still“, sagte er. „Und hör zu, vielleicht lernst du was fürs Leben.“

In diesem Moment setzte Karls Herz aus.

Seine Brust hob sich nicht mehr, seine Augen starrten ins Leere. Der Puls unter meinen Fingern verschwand.

„Er ist weg“, flüsterte ich. „Ich fange an.“

Ich legte meine Hände übereinander auf seine Brust und begann mit den Herzdruckmassagen. Dreißig Mal drücken, zweimal beatmen, immer im gleichen Rhythmus, den ich schon so oft geübt hatte und doch immer wieder mit bebenden Händen durchführen musste.

Tom kniete an seinem Kopf, stabilisierte den Nacken, sprach mit ihm, als könnte Karl ihn noch hören.

„Los, alter Freund“, murmelte er. „Nicht so. Nicht auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt. Du bist aus brennenden Treppenhäusern heil rausgekommen, du standest bei Hochwasser knietief im Dreck, du hast Leute aus Autos geschnitten. So hörst du nicht auf.“

Drücken, drücken, drücken, Atemspende.

„Weißt du noch, was du uns immer gesagt hast?“ fuhr Tom fort. „Der Tod muss sich anstrengen, wenn er dich haben will. Heute hat er sich nicht genug Mühe gegeben.“

Die anderen Männer standen eng um uns herum, ihre Gesichter angespannt, manche mit feuchten Augen. Einer betete leise vor sich hin, ein anderer stellte sich so, dass neugierige Leute mit Handys nicht direkt filmen konnten. Sie bauten eine menschliche Wand um ihren Kameraden.

„Wo bleibt der Rettungswagen?“ rief jemand.

„Noch fünf Minuten“, antwortete der Mann mit dem Handy.

Fünf Minuten fühlen sich wie eine Ewigkeit an, wenn man reanimiert. Meine Arme brannten, mein Rücken zog, aber ich durfte nicht nachlassen.

„Ich übernehme“, sagte Tom.

„Können Sie Reanimation?“

Er nickte knapp. „Karl hat uns allen das beigebracht. Er meinte immer, wer viel auf der Straße unterwegs ist, sollte so etwas können. Ich hätte nie gedacht, dass wir es ausgerechnet bei ihm brauchen.“

Wir tauschten die Positionen. Toms Druck war gleichmäßig, kräftig, genau im Takt.

Kevin stand inzwischen abseits. Sein Gesicht war kalkweiß geworden. Die beiden Sicherheitsleute hatten sich zurückgezogen, einer von ihnen wischte sich verstohlen die Augen.

„Ich… ich wusste nicht…“ stammelte Kevin.

Einer der Roten Helme sah ihn scharf an. „Du wolltest nicht wissen“, sagte er. „Du hast ihn gesehen und beschlossen, dass er nichts wert ist.“

Karl kam zurück.

Es geschah plötzlich – nach einem weiteren Zyklus Druckmassagen sog er scharf Luft ein, sein Körper zuckte, seine Augen rissen auf, glanzlos, aber lebendig.

Der Puls war schwach, aber tastbar.

„Na siehst du“, sagte Tom mit rauer Stimme. „So leicht werden wir dich nicht los, du alter Dickschädel.“

Karl wollte etwas sagen, doch ich legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter. „Nicht sprechen. Sparen Sie Ihre Kraft.“

Der Rettungswagen fuhr auf den Parkplatz, Blaulicht spiegelte sich in den Schaufensterfronten. Die Notfallsanitäter sprangen heraus, übernahmen routiniert. EKG, Sauerstoff, Infusion.

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