Hund Durchfall – was hilft wirklich bei akutem Durchfall?

Wenn der Hund Durchfall hat: Erstmal Ruhe bewahren

Fast jeder Hund hat im Laufe seines Lebens mal Durchfall. Manchmal ist es nur ein kurzer Ausrutscher nach dem Fressen von etwas Ungenießbarem. Manchmal steckt mehr dahinter.

Wichtig ist: Nicht sofort in Panik verfallen. Hunde haben – genau wie wir Menschen – auch mal einen schlechten Tag, was den Magen betrifft. Trotzdem sollte man genau hinschauen.


Ursachen: Warum bekommt ein Hund Durchfall?

🍗 Falsches Futter oder Futterwechsel

Oft ist das Futter schuld. Ein zu schneller Wechsel auf ein neues Trocken- oder Nassfutter bringt viele Hundemägen aus dem Gleichgewicht. Auch Leckerlis, die zu fettig sind, können Durchfall auslösen.

🦴 Abfälle oder Fremdkörper draußen

Viele Hunde sind wahre “Staubsauger” beim Gassi. Ein altes Brötchen, ein vergammelter Knochen oder sogar Kot von anderen Tieren – alles schon vorgekommen.
Die Folge: plötzlicher, oft wässriger Durchfall, manchmal begleitet von Blähungen.

🦠 Bakterien, Viren oder Parasiten

Nicht immer ist Futter der Übeltäter. Giardien, Würmer oder andere Parasiten sind ebenfalls häufige Verursacher. Auch eine Infektion mit Viren oder Bakterien kann dahinterstecken – besonders bei jungen oder geschwächten Tieren.

💊 Medikamente oder Impfungen

Einige Hunde reagieren sensibel auf Medikamente wie Antibiotika oder Wurmkuren. Wenn du dir nicht sicher bist, wann und wie oft man einen Hund entwurmen sollte, findest du hier eine praktische Übersicht zum Thema Hund entwurmen & Wurmkur.

Durchfall nach Medikamentengabe ist keine Seltenheit – meist normalisiert sich das aber nach ein bis zwei Tagen.


Wie sieht problematischer Durchfall beim Hund aus?

Nicht jeder Durchfall ist gleich. Es lohnt sich, genauer hinzusehen:

💧 Wie Wasser – der berüchtigte „Wasser-Durchfall“

Wenn der Durchfall wie Wasser ist und regelrecht aus dem Hund „herausläuft“, ist das ein Zeichen, dass der Darm komplett überfordert ist.
Das ist kein Grund zur Panik, aber man sollte handeln – besonders, wenn das länger als 24 Stunden anhält.

🤢 Stinkt extrem – übler Geruch als Warnzeichen

Viele Hundehalter berichten von unangenehm stinkendem Durchfall.
Meist liegt das an Gärungsprozessen im Darm, verursacht durch falsches Futter oder Bakterien.
Wenn der Geruch wirklich faulig oder fischig ist, sollte man den Tierarzt aufsuchen.

🩸 Blut im Kot – ernst nehmen!

Ein paar Blutspuren im Durchfall sind nicht immer dramatisch – gerade wenn der After gereizt ist.
Hellrotes Blut kommt meist von außen, z. B. durch Pressen.
Dunkles, teerartiges Blut kann jedoch ein Zeichen für innere Blutungen sein. Hier bitte sofort zum Tierarzt!


Was kann man selbst tun, wenn der Hund Durchfall hat?

1. Futterpause einlegen

Wenn der Hund fit wirkt, aber plötzlich Durchfall hat: 12 bis 24 Stunden fasten lassen. Das gibt dem Darm Zeit zur Erholung – ähnlich wie bei einer Verstopfung beim Hund, bei der du wissen solltest, was zu tun ist, wenn der Hund Verstopfung hat. Wasser sollte aber immer bereitstehen!

2. Schonkost anbieten

Nach der Pause empfiehlt sich klassische Schonkost:

  • Gekochter Reis
  • Gekochtes Huhn (ohne Haut, ohne Gewürze)
  • Etwas Magerquark oder Hüttenkäse

Diese Mischung beruhigt den Magen-Darm-Trakt und liefert wichtige Energie.

3. Heilerde oder Morosche Karottensuppe

Heilerde kann überschüssige Magensäure und Giftstoffe binden. Ein halber Teelöffel unter die Nahrung gemischt reicht oft schon.
Auch die bekannte Morosche Möhrensuppe ist ein altes Hausmittel – besonders wirksam bei dünnem, wässrigem Kot.

4. Wasser mit Elektrolyten

Bei starkem Durchfall verliert der Hund viel Flüssigkeit. Wer möchte, kann dem Trinkwasser etwas Elektrolytlösung aus der Apotheke (oder vom Tierarzt) beimischen.
Achte darauf, dass dein Hund auch wirklich trinkt!


Wann sollte man besser zum Tierarzt gehen?

Nicht jeder Durchfall ist harmlos. Geh lieber früher als zu spät, wenn:

  • dein Hund apathisch wirkt
  • er mehrfach täglich wässrigen Kot absetzt
  • er nicht mehr frisst oder trinkt
  • weitere Symptome wie Zittern oder Fieber dazukommen – ab wann ein Hund Fieber hat, erfährst du hier
  • du Blut im Kot entdeckst
  • der Durchfall länger als 2 Tage anhält

Gerade bei Welpen, Senioren oder kranken Tieren bitte keine Zeit verlieren. Durchfall kann schnell lebensbedrohlich werden, wenn der Körper austrocknet.


Wichtiger Hinweis bei wiederkehrendem Durchfall

Wenn dein Hund immer wieder Durchfall hat – mal schlimmer, mal besser – dann lohnt sich ein Blick auf:

  • Futterunverträglichkeiten (z. B. auf Getreide, Rind, Huhn)
  • Stresssituationen (Umzug, neue Umgebung, allein bleiben)
  • Chronische Erkrankungen wie z. B. Pankreatitis oder IBD

Hier hilft nur eins: gründlich abklären lassen. Viele Hunde bekommen nach der Diagnose mit dem richtigen Futter ein ruhiges, beschwerdefreies Leben.

Durchfall vorbeugen – so bleibt der Hundemagen ruhig

Viele Hunde würden draußen alles fressen, was ihnen zwischen die Zähne kommt. Gerade wer sich fragt, welcher Hund eigentlich zu ihm passt, sollte auch überlegen, ob man mit einem „Staubsauger auf vier Pfoten“ umgehen kann – hier findest du Tipps zur Auswahl des passenden Hundes für dich.

Aber nicht alles, was draußen liegt, ist harmlos. Man kann nicht immer alles verhindern, aber ein paar einfache Regeln helfen, Durchfall gar nicht erst entstehen zu lassen.

🍖 Keine Experimente beim Futter

Bleib möglichst bei einem Futter, das deinem Hund bekommt.
Häufiges Wechseln – selbst wenn es hochwertig ist – reizt den Darm.

Wenn du doch umstellen musst, dann langsam:
Über eine Woche hinweg nach und nach das neue Futter untermischen – erst 25 %, dann 50 % usw.
So kann sich die Verdauung anpassen.

🙈 Draußen aufpassen: Nicht alles ist ein Snack!

Trainiere mit deinem Hund das “Aus”-Signal.
So kannst du schnell reagieren, wenn er unterwegs etwas aufnehmen will.
Auch ein passender Maulkorb (z. B. aus Biothane) kann sinnvoll sein – vor allem bei „Allesfressern“.

🧼 Näpfe sauber halten

Was für uns selbstverständlich ist, wird manchmal übersehen:
Wasser- und Futternäpfe regelmäßig mit heißem Wasser reinigen.
Sonst sammeln sich Bakterien, die Durchfall auslösen können – gerade bei warmem Wetter.


Hausmittel bei leichtem Durchfall – was wirklich helfen kann

Wenn der Hund noch fit ist, nur der Stuhlgang zu wünschen übrig lässt, kann man es ruhig erstmal zu Hause versuchen:

🥕 Morosche Karottensuppe – alt, aber wirksam

Diese Suppe ist ein richtiges Wundermittel gegen Durchfall. Die Karotten werden über 1–2 Stunden gekocht, sodass sogenannte Oligosaccharide entstehen.
Diese helfen dabei, Bakterien im Darm zu binden.

So geht’s:

  • 500 g Karotten schälen und in 1 l Wasser mind. 90 Minuten kochen
  • Pürieren, ggf. mit Wasser auffüllen
  • Eine Prise Salz dazu
  • Abkühlen lassen und löffelweise anbieten oder mit etwas Reis mischen

🌿 Heilerde, Flohsamen & Co.

  • Heilerde bindet Toxine im Darm und beruhigt die Schleimhäute.
  • Flohsamenschalen quellen auf und helfen, den Stuhl zu festigen. Einfach ½ Teelöffel ins Futter mischen.
  • Kohletabletten gehen auch, aber bitte vorher den Tierarzt fragen, besonders bei kleinen Hunden!

🐾 Wärme & Ruhe

Ein warmes Körnerkissen und viel Ruhe auf dem Sofa helfen oft mehr als alles andere – besonders, wenn dein Hund nicht nur Durchfall, sondern auch Bauchschmerzen oder gar Zittern zeigt. Was du in solchen Fällen tun kannst, liest du hier: Hund Bauchschmerzen Zittern – was tun?

Welche Hausmittel in solchen Fällen helfen können, liest du hier: Hund hat Bauchweh – was tun? Hausmittel im Überblick

Der Hund merkt, dass er sich auskurieren darf – das allein kann viel bewirken.


Wenn der Hund Durchfall hat und nicht frisst – was tun?

Das macht vielen Haltern große Sorgen: Durchfall allein ist schon nervig, aber wenn der Hund dann auch noch das Fressen verweigert, wird’s ernst.

Aber: Der Körper braucht manchmal einfach eine Pause.

Viele Hunde fressen intuitiv weniger oder gar nicht, wenn ihnen übel ist.
Wichtig ist, dass der Hund trotzdem trinkt. Wenn er das nicht tut, bitte ab zum Tierarzt.

Wenn er nach einem halben Tag oder Tag wieder Interesse an Futter zeigt:
Langsam mit Schonkost beginnen – kein normales Trockenfutter! Und bitte keine Leckerlis zwischendurch, das überfordert den Darm sofort wieder.


Wann ein Kot-Test beim Tierarzt sinnvoll ist

Gerade bei wiederkehrendem oder langanhaltendem Durchfall kann ein sogenanntes Kotprofil viel aufdecken.
Dabei wird eine kleine Probe auf Parasiten, Bakterien, Giardien und andere Verursacher untersucht.

Das lohnt sich besonders, wenn:

  • Der Hund trotz Futterumstellung immer wieder Durchfall hat
  • Der Durchfall schleimig, blutig oder stinkend ist
  • Du mehrere Hunde im Haushalt hast (Ansteckungsgefahr!)
  • Der Hund sonst fit ist, aber der Kot ständig weich oder breiig ist

So lässt sich gezielt behandeln, anstatt einfach irgendein Medikament zu geben.


Fazit: Durchfall ist nicht harmlos – aber meist gut in den Griff zu bekommen

Wenn dein Hund Durchfall hat, ist das zwar unschön – aber kein Weltuntergang.
Oft steckt etwas Banales dahinter: Ein Futterfehler, eine Straßenleckerei, eine Stressreaktion.

Mit etwas Hausverstand, Schonkost und Geduld sind viele Fälle innerhalb von 1–2 Tagen ausgestanden.
Wenn nicht, solltest du nicht zögern, eine tierärztliche Abklärung zu machen – besonders, wenn dein Hund noch jung, sehr alt oder krank ist.

Und nicht vergessen: Dein Bauchgefühl zählt. Du kennst deinen Hund am besten.


🐶 FAQ – Häufige Fragen zum Thema „Hund hat Durchfall“

Was gebe ich meinem Hund bei Durchfall am besten zu fressen?

Am Anfang: gar nichts. Lass den Magen-Darm-Trakt erst mal zur Ruhe kommen.
Nach 12–24 Stunden kannst du mit Schonkost wie Reis mit Hühnchen, etwas Quark oder gekochter Möhre wieder anfangen. Achte darauf, alles gut zu garen und ohne Gewürze zu geben.


Wie lange darf mein Hund Durchfall haben, bevor ich zum Tierarzt gehe?

Wenn dein Hund sonst fit ist, darf der Durchfall ruhig bis zu 2 Tage dauern.
Aber: Wenn er matt wirkt, nichts frisst, nicht trinkt oder Blut im Kot ist, dann sofort zum Tierarzt.
Bei Welpen oder Senioren am besten schon nach 24 Stunden reagieren.


Ist Durchfall beim Hund ansteckend für andere Hunde?

Ja, kann sein – vor allem bei Giardien, Viren oder bestimmten Bakterien.
Wenn du mehrere Hunde hast, am besten: alle Näpfe heiß auswaschen, Kot sofort entfernen und Hände gründlich waschen.
Lass den kranken Hund möglichst nicht mit anderen Hunden schnüffeln oder spielen, bis alles überstanden ist.


Was tun, wenn der Hund ständig wieder Durchfall hat?

Dann solltest du unbedingt:

  1. Futter und Leckerlis prüfen – vielleicht liegt eine Unverträglichkeit vor
  2. Stressfaktoren ausschließen – z. B. Umzüge, neue Familienmitglieder, zu lange allein sein
  3. Den Kot testen lassen – auf Giardien, Parasiten, Entzündungen
  4. Mit dem Tierarzt über chronische Erkrankungen sprechen – z. B. IBD, Bauchspeicheldrüse, Leber

Mit der richtigen Diagnose lässt sich auch chronischer Durchfall meist gut in den Griff bekommen.


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Denn: Wer selbst schon mal nachts mit einem Hund mit Durchfall rausmusste, weiß, wie wertvoll ehrliche Tipps und Erfahrungen sein können.

🐾 Bleib geduldig – und gib deinem Vierbeiner die Zeit, die sein Bauch gerade braucht.

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