Warum ist eine Wurmkur beim Hund überhaupt wichtig?
Würmer sind bei Hunden keine Seltenheit. Sie kommen öfter vor, als man denkt – und oft bleiben sie lange unbemerkt. Ob Spulwurm, Bandwurm oder Hakenwurm: Die meisten Hunde infizieren sich irgendwann im Leben. Und auch wenn der Hund keine Symptome zeigt, können die Parasiten trotzdem Schaden anrichten.
Manche Würmer greifen den Darm an, andere wandern durch Leber oder Lunge. Besonders für Welpen, ältere Hunde oder immungeschwächte Tiere kann das gefährlich werden.
Kurz gesagt: Entwurmen schützt nicht nur den Hund – sondern oft auch den Menschen. Einige Wurmarten können nämlich auch auf den Menschen übergehen (Zoonosen).
Wie oft muss man seinen Hund entwurmen?
Hier gibt’s keine Einheitsantwort. Wie oft eine Wurmkur nötig ist, hängt von mehreren Faktoren ab:
1. Lebensstil des Hundes
Ein Stadthund, der selten frei läuft, hat ein geringeres Risiko als ein Jagdhund oder Hofhund, der Mäuse fängt oder Aas findet.
2. Kontakt zu anderen Tieren
Hat dein Hund engen Kontakt zu anderen Hunden, streunt viel oder lebt mit Katzen zusammen? Dann ist die Ansteckungsgefahr höher.
3. Fütterung
Wird Rohfleisch (BARF) gefüttert, steigt das Risiko für Bandwürmer deutlich.
Faustregel: Die meisten Tierärzte empfehlen eine Wurmkur alle 3 Monate, also viermal im Jahr. Bei höherem Risiko auch häufiger.
Muss man entwurmen, wenn der Hund keine Symptome hat?
Ja – und genau hier liegt der Denkfehler vieler Halter.
Würmer verursachen nicht immer sichtbare Beschwerden. Viele Hunde wirken gesund, obwohl sie bereits Parasiten in sich tragen. Erst bei starkem Befall treten Symptome auf wie:
- Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
- Stumpfes Fell
- Durchfall oder wechselnder Kot
- Juckreiz am After
- Aufgeblähter Bauch (vor allem bei Welpen)
Wer wartet, bis der Hund Symptome zeigt, hat oft schon zu lange gewartet.
Was genau passiert bei einer Wurmkur?
Eine Wurmkur ist keine Impfung, sondern eine Behandlung.
Sie tötet vorhandene Würmer im Körper ab – aber schützt nicht dauerhaft vor neuen Infektionen. Das heißt: Der Hund kann sich direkt nach der Wurmkur wieder anstecken.
Deshalb muss regelmäßig entwurmt werden, nicht nur einmal im Jahr.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Wurmkur – morgens oder abends?
Viele Halter fragen sich: Soll ich die Wurmkur morgens oder abends geben?
Grundsätzlich gilt: Der genaue Zeitpunkt ist nicht entscheidend – wichtig ist, dass die Tablette oder Paste gut aufgenommen wird.
Ein paar Tipps:
- Gib die Wurmkur mit dem Futter, damit der Wirkstoff besser vertragen wird.
- Wenn dein Hund empfindlich ist, besser abends geben – so kannst du eventuelle Nebenwirkungen (wie weichen Kot) nachts beobachten.
- Bei Welpen oder kranken Hunden sprich lieber mit dem Tierarzt über den besten Zeitpunkt.

Wurmkur Hund: Tablette, Paste oder Spot-on?
Es gibt verschiedene Formen, um deinen Hund zu entwurmen:
💊 Tabletten
Die gängigste Variante. Einfach ins Futter mischen oder direkt ins Maul geben. Viele Präparate schmecken nach Fleisch.
🧴 Spot-on
Wird auf die Haut im Nacken geträufelt. Besonders praktisch bei Hunden, die keine Tabletten nehmen.
🥄 Paste
Vor allem bei Welpen beliebt. Lässt sich genau dosieren.
Wichtig: Nicht jede Wurmkur hilft gegen alle Wurmarten! Manche wirken nur gegen Rundwürmer, andere auch gegen Bandwürmer. Dein Tierarzt hilft bei der Auswahl.
Kann man Würmer im Hundekot sehen?
Manchmal ja – aber nicht immer.
Spulwürmer sind gelegentlich als helle Fäden im Kot sichtbar. Bandwurmglieder sehen aus wie Reiskörner und kleben oft am After. Aber: In vielen Fällen bleiben die Würmer unsichtbar, weil sie im Körper bleiben oder nur mikroskopisch nachweisbar sind.
Wenn du dir unsicher bist, kannst du beim Tierarzt eine Kotuntersuchung machen lassen.
Was kostet eine Wurmkur beim Hund?
Die Preise schwanken – je nach Größe des Hundes, Wirkstoff und Anbieter. Im Schnitt kannst du mit folgenden Kosten rechnen:
- Kleine Hunde: ca. 5–15 Euro pro Wurmkur
- Mittelgroße Hunde: ca. 10–20 Euro
- Große Hunde: 15–30 Euro
Bei regelmäßiger Entwurmung übers Jahr gerechnet, sind das also etwa 40–100 Euro pro Jahr. Natürlich ist das nur ein Teil der Gesamtkosten – wenn du wissen willst, wie viel ein Hund im Monat kostet, findest du hier eine hilfreiche Übersicht.. Das ist überschaubar – vor allem im Vergleich zu den Folgekosten einer unbehandelten Wurminfektion.
Hunde entwurmen oder Kotprobe einschicken?
Eine Alternative zur „vorsorglichen“ Wurmkur ist der regelmäßige Wurmtest per Kotprobe.
Dabei wird der Kot auf Wurmeier untersucht – meist über drei aufeinanderfolgende Tage. Ist der Befund negativ, kann auf die Wurmkur verzichtet werden.
Das lohnt sich besonders bei Hunden mit geringem Risiko. Der Test kostet meist 15–30 Euro.
Entwurmung bei Welpen – besonders wichtig!
Welpen haben ein besonders hohes Risiko für Wurmbefall – und oft stecken sie sich schon im Mutterleib oder über die Muttermilch an. Daher ist eine frühzeitige Entwurmung extrem wichtig.
Wann muss man Welpen entwurmen?
Die erste Wurmkur erfolgt meist ab der 2. Lebenswoche, danach regelmäßig im Abstand von 2 Wochen – bis zur 12. Lebenswoche. Ein typischer Plan sieht so aus:
- Woche 2, 4, 6, 8 und 12: Entwurmung
- Danach alle 4 Wochen bis zum Alter von 6 Monaten
- Ab dann gilt der normale Rhythmus (ca. alle 3 Monate)
Wer junge Hunde nicht regelmäßig entwurmt, riskiert ernsthafte Schäden in der Entwicklung – etwa Wachstumsstörungen, Nährstoffmangel oder sogar lebensgefährliche Darmverschlüsse.
Welche Nebenwirkungen kann eine Wurmkur haben?
Viele Hundebesitzer machen sich Sorgen über mögliche Nebenwirkungen. Grundsätzlich sind moderne Wurmkuren gut verträglich – dennoch kann es zu vorübergehenden Reaktionen kommen:
- Weicher Kot oder Durchfall
- Müdigkeit oder Appetitlosigkeit
- Übelkeit, selten auch Erbrechen
- Juckreiz an der Auftragsstelle bei Spot-on-Präparaten
Meist verschwinden die Beschwerden innerhalb von 1–2 Tagen. Wenn sie länger anhalten oder besonders stark sind, solltest du den Tierarzt kontaktieren.
Kann man Würmer auch natürlich behandeln?
Es gibt Hausmittel und pflanzliche Alternativen – doch hier ist Vorsicht geboten.
Häufig genannte Mittel sind z. B.:
- Karotten, Kürbiskerne, Kokosöl
- Knoblauch (in winzigen Mengen – Vorsicht bei Überdosierung!)
- Wermut oder Schwarzwalnuss (nur unter Anleitung!)
Diese Mittel können unterstützend wirken, ersetzen aber keine medizinische Wurmkur, vor allem nicht bei akutem Befall.
Wichtig: Natürliche Mittel können sinnvoll zur Vorbeugung sein – im Ernstfall brauchst du aber etwas, das zuverlässig wirkt.
Wie kann ich meinen Hund vor Würmern schützen?
Eine Wurmkur ist immer nur die halbe Miete. Wer zusätzlich im Alltag auf ein paar Dinge achtet, kann das Risiko deutlich senken:
1. Hygiene
– Sammle Hundekot immer sofort ein – auch im eigenen Garten.
– Vermeide es, dass dein Hund fremden Kot beschnüffelt oder frisst.
2. Keine Mäusejagd zulassen
– Mäuse und andere Kleintiere sind häufige Zwischenwirte – also Infektionsquellen.
3. Rohes Fleisch nur mit Vorsicht füttern
– Beim BARFen unbedingt auf Qualität achten und ggf. einfrieren oder abkochen.
4. Regelmäßige Kontrolle
– Kot untersuchen lassen, besonders bei auffälligem Verhalten.
Wie finde ich das richtige Präparat?
Wichtig ist, dass das Mittel zum Gewicht und Alter deines Hundes passt – und gegen die gängigen Wurmarten wirkt. Die Auswahl ist groß:
- Breitband-Wurmkuren (gegen mehrere Wurmarten)
- Mono-Präparate (z. B. nur gegen Spulwürmer)
- Kombipräparate mit Floh- oder Milbenschutz
Der Tierarzt kann genau einschätzen, was dein Hund braucht – und wann.
Vorsicht bei Online-Bestellungen: Nicht alle Präparate aus dem Ausland sind in Deutschland zugelassen oder sicher!
Was passiert, wenn ich meinen Hund zu oft entwurme?
Viele Hundebesitzer haben Sorge, ihrem Hund durch „zu viel Chemie“ zu schaden.
Die gute Nachricht: Moderne Entwurmungsmittel sind gut dosierbar und werden schnell wieder abgebaut. Dennoch gilt: Nicht „blind“ entwurmen – sondern bewusst und dem Risiko angepasst.
Wer ganz sicher gehen will, kann im Wechsel entwurmen und testen lassen (z. B. Kotprobe im Frühjahr, Wurmkur im Sommer, usw.).
Fazit: So bleibst du auf der sicheren Seite
Eine Wurmkur gehört zur normalen Gesundheitsvorsorge – wie Impfen oder Zähneputzen. Sie schützt nicht nur deinen Hund, sondern auch dich und deine Familie.
Die wichtigsten Punkte noch einmal auf einen Blick:
✅ Entwurmen je nach Risiko – in der Regel alle 3 Monate
✅ Welpen häufiger entwurmen, ab der 2. Lebenswoche
✅ Wurmkur ist gut verträglich – aber nicht dauerhaft wirksam
✅ Kotprobe ist eine Alternative zur „blinden“ Entwurmung
✅ Immer Rücksprache mit dem Tierarzt halten
🐾 Praktischer Tipp zum Schluss:
🔁 Stell dir eine Erinnerung im Kalender ein – z. B. alle drei Monate zum Monatsanfang. Oder nutze eine Wurmkalender-App.
So vergisst du nie, wann dein Hund wieder dran ist.
FAQ – Häufige Fragen zur Wurmkur beim Hund
Wie oft muss ich meinen Hund entwurmen, wenn er nur im Garten lebt?
Auch Hunde, die „nur“ im Garten sind, können sich anstecken – etwa über Schnecken, Mäuse oder kontaminierten Boden. Zwei- bis viermal im Jahr ist auch hier sinnvoll. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann zusätzlich regelmäßig den Kot untersuchen lassen.
Muss ich meinen Hund auch entwurmen, wenn ich keinen Wurm sehe?
Ja. Die meisten Würmer sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Der Hund kann trotzdem infiziert sein – und andere anstecken. Sichtbare Würmer im Kot sind eher die Ausnahme als die Regel.
Kann ich meinem Hund die Wurmkur selbst geben?
Ja, wenn du das passende Präparat hast und die Dosierung kennst. Achte auf das Gewicht deines Hundes und lies die Packungsbeilage sorgfältig. Bei Unsicherheit lieber vom Tierarzt zeigen lassen – gerade beim ersten Mal.
Wurmkuren kosten Geld – ist das wirklich nötig?
Die Kosten sind vergleichsweise gering – vor allem im Vergleich zu einer Behandlung bei starkem Befall. Eine unbehandelte Wurminfektion kann langfristig viel teurer (und schmerzhafter) werden. Wer sparen will, kann auf Kotuntersuchungen setzen – aber auch die kosten regelmäßig Geld.
Wenn du deinem Hund etwas Gutes tun willst, dann gehört die regelmäßige Entwurmung einfach dazu – genauso wie Streicheleinheiten, gutes Futter und ein schöner Spaziergang. 🐶❤️