Wenn die Hündin plötzlich ruhiger wird, öfter ihr Körbchen aufräumt oder etwas wählerisch beim Fressen ist, fragt man sich schnell: Ist sie vielleicht trächtig?
In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die Schwangerschaft beim Hund – von den ersten Anzeichen bis zur Geburt. Ehrlich, bodenständig und verständlich erklärt – so, wie man es einem guten Freund erzählen würde.
Was bedeutet „Hund schwanger“ überhaupt?
Wenn wir sagen, dass ein Hund „schwanger“ ist, meinen wir eigentlich: Die Hündin ist trächtig.
Das bedeutet: Sie trägt befruchtete Eizellen in sich, aus denen in rund zwei Monaten kleine Welpen heranwachsen.
Im Fachjargon spricht man übrigens lieber von Trächtigkeit als von „Schwangerschaft“. Aber beides meint dasselbe.
Wie lange ist ein Hund schwanger?
Durchschnittlich 63 Tage – aber es gibt Spielraum
Die Trächtigkeit bei Hunden dauert im Schnitt 61 bis 65 Tage – also etwa 9 Wochen.
Das hängt ein bisschen von der Rasse, dem Alter und auch vom allgemeinen Gesundheitszustand der Hündin ab – denn je nach Größe und Entwicklung kann sich auch unterscheiden, wann ein Hund ausgewachsen ist.
➡️ Kleine Hunderassen bekommen ihre Welpen oft etwas früher – manchmal schon nach 58 Tagen.
➡️ Große Hunderassen tragen manchmal auch bis zum 66. oder 67. Tag.
Aber Achtung: Wenn es deutlich über 68 Tage hinausgeht, sollte man unbedingt mit dem Tierarzt sprechen.
Wie merkt man, dass ein Hund trächtig ist?
Gerade in den ersten Wochen ist das gar nicht so leicht zu erkennen.
Hier ein paar typische Anzeichen:
1. Verhalten verändert sich
Viele Hündinnen werden anhänglicher, ruhiger oder manchmal auch zurückgezogener.
Einige „misten“ ihr Körbchen aus – als würden sie es für die Geburt vorbereiten.
2. Appetit spielt verrückt
Am Anfang fressen manche Hündinnen weniger – ähnlich wie Menschen mit morgendlicher Übelkeit.
Später kann sich der Appetit deutlich steigern.
3. Die Zitzen verändern sich
Sie werden größer, rötlicher und manchmal leicht feucht. Das passiert schon in der 3. bis 4. Woche.
4. Der Bauch wird runder
Ab etwa der 5. oder 6. Woche kann man eine kleine Rundung sehen – besonders bei schlanken Hündinnen.

Wie schnell wird ein Hund schwanger?
Das kann überraschend schnell gehen.
Wenn eine Hündin läufig ist – also ihre fruchtbaren Tage hat – kann sie nach nur einem Deckakt trächtig werden.
Die fruchtbarste Zeit ist meist zwischen dem 9. und 14. Tag der Läufigkeit. In dieser Phase reicht oft schon ein kurzer Moment der Unachtsamkeit im Garten oder auf dem Spaziergang.
👉 Wenn du nicht züchten willst, solltest du deine Hündin in dieser Zeit gut im Blick haben – oder über eine Kastration nachdenken.
Was passiert in den 9 Wochen der Trächtigkeit?
Woche 1–3: Die große Unsichtbarkeit
In dieser Zeit ist äußerlich kaum etwas zu sehen.
Aber im Inneren passiert schon viel: Die befruchteten Eizellen wandern in die Gebärmutter und nisten sich dort ein.
Woche 4–5: Der Körper stellt sich um
Die Hündin wirkt oft ruhiger. Die Zitzen schwellen an. Manche Hündinnen haben nun Ausfluss – das ist meist harmlos.
Der Tierarzt kann jetzt oft per Ultraschall feststellen, ob die Hündin trächtig ist.
Woche 6–7: Es wird deutlich
Der Bauch wächst, das Gesäuge wird praller. Die Hündin sucht häufiger Ruhe.
Manche spüren sogar die Welpen im Bauch – als sanftes „Zucken“ unter der Haut.
Woche 8–9: Nestbau und letzte Vorbereitungen
Jetzt wird es ernst: Viele Hündinnen fangen an, ein Nest zu bauen.
Sie werden unruhiger, manchmal auch etwas anhänglich.
In den letzten Tagen vor der Geburt kann die Körpertemperatur leicht sinken – das ist ein Zeichen, dass es bald losgeht.
Wann sollte man mit der trächtigen Hündin zum Tierarzt?
Grundsätzlich ist ein Besuch beim Tierarzt in der 4. bis 5. Woche sinnvoll – vor allem, wenn man sich unsicher ist.
Auch kurz vor der Geburt kann eine Untersuchung helfen, um zu sehen, wie viele Welpen kommen und ob alles gut liegt.
Wenn die Hündin:
- plötzlich stark blutet,
- sehr unruhig wird oder apathisch wirkt,
- deutlich über den 65. Tag hinausgeht,
sollte man sofort zum Tierarzt.
🐾 Hund Schwangerschaft – Teil 2: Geburt, Pflege und Vorbereitung
Im ersten Teil hast du erfahren, wie lange ein Hund schwanger ist und woran du erkennst, dass deine Hündin trächtig sein könnte. Jetzt geht es darum, wie du sie in dieser besonderen Zeit begleiten kannst – und was rund um die Geburt auf dich zukommt.
🏠 Wie du deine Hündin während der Trächtigkeit unterstützt
Eine trächtige Hündin braucht vor allem eins: Ruhe, Sicherheit und Vertrauen.
🥣 Futter anpassen – aber nicht übertreiben
In den ersten Wochen braucht sie keine extra Portionen.
Erst ab der 5. Woche, wenn die Welpen wachsen, kann man langsam die Futtermenge anpassen – idealerweise mit hochwertigem Welpenfutter, das mehr Kalorien und Nährstoffe liefert.
👉 Gib lieber mehrere kleine Portionen am Tag statt einer großen – der Bauch ist bald ziemlich voll.
🐕 Spaziergänge: ja – aber mit Gefühl
Bewegung bleibt wichtig – aber bitte ohne wilde Spiele oder Sprünge.
Kurze, ruhige Gänge tun Körper und Seele gut. Ab der 7. Woche solltest du sie von größeren Hunden fernhalten, damit nichts aus Versehen passiert.
🧸 Ein ruhiger Rückzugsort
Bereite schon früh einen ruhigen, warmen Platz vor, an dem sie ungestört liegen kann.
Am besten mit einer weichen, waschbaren Decke in einer Kiste oder einem Körbchen mit Rand. Das wird später oft als Wurfbox genutzt.
🐶 Die Geburt steht bevor – was du wissen musst
Wenn du selbst zum ersten Mal eine Hündin durch die Geburt begleitest, kann das ganz schön aufregend sein. Hier kommen die wichtigsten Hinweise.
📆 Wann genau geht es los?
Wie schon erwähnt, liegt der Geburtstermin meist zwischen dem 61. und 65. Tag nach der Befruchtung.
Ein deutliches Anzeichen ist der Temperaturabfall: Die Körpertemperatur sinkt etwa 12 bis 24 Stunden vor der Geburt um ca. 1 Grad (von 38–38,5 °C auf 37–37,2 °C).
📌 Tipp: Miss die Temperatur ab Tag 58 täglich zur gleichen Uhrzeit.
Wenn sie plötzlich absinkt – mach dich bereit!
🕒 Der Ablauf der Geburt
Die Geburt verläuft in drei Phasen:
1. Eröffnungsphase (6–24 Stunden)
Die Hündin wird unruhig, scharrt, hechelt, leckt sich oft, manchmal zittert sie.
Das ist ganz normal – jetzt beginnt die Gebärmutter, sich zusammenzuziehen.
2. Austreibungsphase (ca. 30–60 Minuten pro Welpe)
Jetzt kommen die Welpen zur Welt.
Zwischen den Welpen kann eine Pause von bis zu 2 Stunden liegen. Die Hündin beißt meist selbst die Fruchtblase auf und leckt den Welpen sauber.
Du kannst helfen, wenn:
- der Welpe nicht atmet (sanft trockenrubbeln),
- die Hündin zu erschöpft ist,
- ein Welpe sehr lange auf sich warten lässt (Tierarzt rufen).
3. Nachgeburtsphase
Zu jedem Welpen kommt eine Nachgeburt. Meist frisst die Hündin sie – das ist okay.
Aber wenn eine im Körper bleibt, kann es zu Entzündungen kommen. Also lieber mitzählen.
🧺 Was solltest du vor der Geburt bereitlegen?
Hier eine kleine Checkliste:
- Saubere, saugfähige Unterlagen (z. B. Inkontinenzunterlagen)
- Alte Handtücher
- Desinfektionsmittel
- Einweghandschuhe
- Fieberthermometer
- Notrufnummer vom Tierarzt
- Wärmflasche für die Welpen (aber nicht zu heiß!)
- Kleine Waage (zum Wiegen der Welpen)
- Notizbuch (zur Kontrolle von Geburtszeit und Gewicht)
👶 Und nach der Geburt?
Die ersten Stunden sind entscheidend. Die Welpen sollten alle an die Zitzen finden und saugen.
Die Hündin braucht jetzt viel Ruhe, Futter und Wasser – und deine aufmerksame, aber ruhige Begleitung.
Wenn du bemerkst, dass:
- ein Welpe schwach wirkt oder nicht trinkt,
- die Hündin hohes Fieber bekommt,
- Eiter oder übelriechender Ausfluss auftritt,
geh bitte zum Tierarzt.
❤️ Fazit: Was du mitnehmen solltest
Eine Hundeschwangerschaft ist keine Kleinigkeit – sie bringt Verantwortung, aber auch viele schöne, rührende Momente mit sich.
Wenn du deine Hündin mit Herz und Ruhe begleitest, spürt sie das – und meistert diese Zeit mit deiner Hilfe.
Ob du später die Welpen selbst behalten willst oder gute Plätze für sie suchst:
Gib ihnen Zeit, Liebe und ein gutes Zuhause. Denn wie bei Menschen beginnt Vertrauen und Bindung schon vor der Geburt.
❓FAQ: Häufige Fragen zur Hundeschwangerschaft
🐾 Wie schnell kann ein Hund nach der Läufigkeit schwanger werden?
Schon beim ersten Deckakt während der fruchtbaren Tage (meist Tag 9–14 der Läufigkeit) kann es zu einer Trächtigkeit kommen.
🐾 Wie erkenne ich sicher, ob meine Hündin trächtig ist?
Ein Ultraschall beim Tierarzt ab der 3. bis 4. Woche ist die sicherste Methode.
Anzeichen wie verändertes Verhalten, geschwollene Zitzen oder Ausfluss können Hinweise geben.
🐾 Was kostet eine tierärztliche Betreuung während der Trächtigkeit?
Je nach Region und Tierarzt variieren die Kosten. Für Untersuchung + Ultraschall kannst du etwa 50–100 € einplanen.
Bei Komplikationen oder einem Not-Kaiserschnitt wird es teurer (bis 500 € und mehr).
🐾 Wie viele Welpen bekommt ein Hund?
Das ist rassenabhängig.
Kleine Hunde bekommen oft 2–5 Welpen, große Hündinnen bis zu 12 oder mehr.
Ein Ultraschall oder Röntgenbild kann die Anzahl grob zeigen – aber es bleibt oft spannend bis zum Schluss.