Viele Hundehalter schwören auf ein einfaches Hausmittel bei Durchfall – die Morosche Karottensuppe. Doch was genau steckt dahinter? Und wie viel darf ein Hund davon wirklich bekommen? In diesem Artikel klären wir das Schritt für Schritt – verständlich, alltagstauglich und aus der Praxis.
Was ist die Morosche Karottensuppe überhaupt?
Die Morosche Karottensuppe ist kein neues Wundermittel. Sie stammt aus der Zeit um 1900 und wurde ursprünglich für Kinder mit schweren Darminfektionen entwickelt.
Der deutsche Kinderarzt Ernst Moro entdeckte, dass lange gekochte Karotten eine Art „natürliches Antibiotikum“ freisetzen: sogenannte Oligosaccharide. Diese verhindern, dass sich krankmachende Keime an der Darmwand festsetzen.
Auch bei Hunden wirkt diese Suppe erstaunlich gut – vor allem bei akutem Durchfall.
Warum hilft sie bei Hunden mit Durchfall?
Durchfall ist beim Hund keine Seltenheit. Ob nach einer Futterumstellung, einem Leckerli vom Tisch oder einer stressigen Situation – der Darm reagiert oft empfindlich.
Genau hier setzt die Suppe an:
- Sie beruhigt die Darmschleimhaut
- Sie bindet überschüssiges Wasser
- Und sie blockiert schädliche Bakterien, bevor diese Schaden anrichten können
Im Gegensatz zu Medikamenten belastet sie den Organismus nicht – und das macht sie so beliebt bei Tierfreunden.
Wann kann ich die Suppe geben?
Am besten bei:
- Akutem, nicht blutigem Durchfall
- Weichem Kot nach Futterwechsel
- Magen-Darm-Verstimmung nach Stress
- Leichten Beschwerden ohne Erbrechen
❗ Wichtig: Wenn der Hund Fieber hat, apathisch wirkt, erbricht oder Blut im Stuhl sichtbar ist – bitte sofort zum Tierarzt! In solchen Fällen ersetzt die Suppe keine tierärztliche Behandlung.
Das Original-Rezept der Moroschen Karottensuppe
Die Zubereitung ist einfach, aber es gibt einen wichtigen Punkt: Die lange Kochzeit ist entscheidend. Nur dann bilden sich die gewünschten Wirkstoffe.
Zutaten:
- 500 g Möhren (geschält)
- 1 Liter Wasser
- 1 kleine Prise Salz
Zubereitung:
- Die Möhren klein schneiden.
- In 1 Liter Wasser mindestens 90 Minuten auf kleiner Flamme weich kochen.
- Danach alles pürieren oder durch ein Sieb streichen.
- Mit abgekochtem Wasser wieder auf ca. 1 Liter auffüllen.
- Leicht salzen – aber wirklich nur eine kleine Prise.
👉 Tipp: Die Suppe hält sich 2–3 Tage im Kühlschrank. Man kann sie portionsweise einfrieren.
Wie viel Suppe darf mein Hund bekommen?
Das hängt vom Gewicht des Hundes ab. Grundsätzlich gilt:
Hundegewicht | Portion pro Mahlzeit |
---|---|
3–5 kg | 50–80 ml |
6–10 kg | 100–150 ml |
11–20 kg | 150–250 ml |
21–30 kg | 250–350 ml |
über 30 kg | 350–500 ml |
Diese Angaben gelten für eine einzelne Mahlzeit. Bei starkem Durchfall kann man die Suppe 3–4 Mal täglich geben – kleine Portionen, dafür öfter.
💡 Wichtig: Der Hund muss ausreichend trinken. Sonst kann es schnell zu Austrocknung kommen. Zur Not Brühe oder Wasser mit etwas Leberwurst anbieten.

Wie lange darf ich sie füttern?
Die Suppe kann 1–3 Tage gegeben werden. Danach solltest du langsam wieder auf das gewohnte Futter umsteigen – am besten mit einem Fütterungsplan, der sich am tatsächlichen Bedarf deines Hundes orientiert, zum Beispiel mit einem Futterrechner für Hunde.
Sobald sich der Kot normalisiert, sollte man wieder langsam auf das gewohnte Futter umstellen – am besten zuerst mit Schonkost (z. B. gekochtes Hühnchen und Reis).
Darf ich noch etwas dazugeben?
In manchen Fällen ja – je nach Verträglichkeit und Gesundheitszustand des Hundes:
- Gekochtes Hühnerfleisch ohne Haut (klein geschnitten)
- Ein Teelöffel gekochter Reis oder Hirse
- Eine Messerspitze Heilerde (nach Rücksprache mit dem Tierarzt)
Aber: Nicht zu viele Zutaten auf einmal! Die Suppe wirkt am besten pur – gerade am ersten Tag.
Kann ich die Suppe auch vorbeugend geben?
Ein klares Jein.
Bei empfindlichen Hunden – etwa auf Reisen oder nach Antibiotika – kann eine kleine Portion helfen, den Darm zu beruhigen.
Aber täglich oder dauerhaft sollte sie nicht gegeben werden. Sie ersetzt kein ausgewogenes Futter.
Achtung bei Welpen und Senioren
Welpen und ältere Hunde verlieren bei Durchfall besonders schnell Flüssigkeit und Elektrolyte. Hier reicht die Suppe allein oft nicht aus.
In solchen Fällen sollte der Tierarzt von Anfang an einbezogen werden. Besonders bei sehr kleinen Rassen kann es sonst schnell gefährlich werden.
Wie sieht ein typischer Fütterungsplan aus?
Wenn dein Hund Durchfall hat und du mit der Moroschen Karottensuppe helfen willst, kannst du dich an folgendem Ablauf orientieren:
Tag 1 – Schonkost und Flüssigkeit:
- Nur Morosche Karottensuppe geben, in kleinen Portionen über den Tag verteilt
- 3–5 Mahlzeiten, je nach Größe des Hundes
- Frisches Wasser steht jederzeit bereit
Tag 2 – Leichtes Zufüttern:
- Suppe weitergeben
- Zusätzlich ein paar Stücke gekochtes Hühnerfleisch (ohne Haut, ungewürzt)
- Eventuell etwas gekochter Reis oder zerdrückte Kartoffel
Tag 3 – Rückkehr zur Normalität:
- Suppe langsam reduzieren
- Normales Futter in kleinen Portionen untermischen
- Beobachten, ob der Stuhl stabil bleibt
Wichtig: Nicht zu schnell zurück aufs Trockenfutter wechseln, da das den Darm wieder reizen kann.
Welche Fehler sollte man vermeiden?
Auch wenn das Rezept einfach ist, passieren immer wieder typische Fehler. Hier ein paar Dinge, auf die du achten solltest:
❌ Zu kurz gekocht
Nur wenn die Möhren wirklich lange gekocht wurden (90 Minuten!), bilden sich die wirksamen Zuckermoleküle. 30 Minuten reichen nicht.
❌ Zu viel Salz
Eine kleine Prise ist okay, aber zu viel Salz kann bei Hunden gefährlich werden – besonders bei Welpen oder kranken Tieren.
❌ Andere Zutaten unüberlegt dazumischen
Zwiebeln, Knoblauch, Gewürze oder Öl – das hat in der Suppe nichts verloren. Auch wenn es für uns lecker klingt, kann es für Hunde giftig sein.
❌ Bei schweren Symptomen zu lange warten
Wenn dein Hund stark apathisch ist, ständig erbricht, blutigen Durchfall hat oder nichts mehr frisst – dann ist Tierarztpflicht. Die Suppe hilft nur bei leichten Beschwerden!
Kann ich die Suppe auch einfrieren?
Ja, das klappt wunderbar. Am besten portionierst du die abgekühlte Suppe in kleine Becher oder Eiswürfelbehälter. So hast du immer eine Portion griffbereit, wenn dein Hund mal wieder Magen-Darm-Ärger hat.
💡 Tipp: Vor dem Füttern langsam im Wasserbad auftauen und nie kochend heiß servieren.
Für welche Hunde eignet sich die Suppe besonders?
Die Morosche Karottensuppe ist besonders gut geeignet für:
- Empfindliche Hunde, die schnell mit Durchfall auf Stress oder Futterwechsel reagieren
- Hunde nach einer Magen-Darm-Erkrankung, zur sanften Unterstützung
- Seniorenhunde, deren Verdauung nicht mehr so robust ist
- Hunde mit leichten chronischen Beschwerden (nach tierärztlicher Absprache)
Bei Allergikern sollte genau geschaut werden, ob Möhren vertragen werden – das ist aber in den meisten Fällen der Fall.
Fazit: Einfach, wirksam, altbewährt
Die Morosche Karottensuppe ist ein erstaunlich einfaches Hausmittel mit großer Wirkung. Sie kostet fast nichts – ganz im Gegensatz zu vielen anderen Gesundheitsmaßnahmen, die bei Hunden schnell ins Geld gehen können. Ein Überblick über die laufenden Kosten für einen Hund hilft dir, solche Ausgaben besser einzuplanen.
Sie ersetzt keine tierärztliche Behandlung bei ernsten Problemen, aber sie ist ein wertvoller Baustein in der Hausapotheke für Hundebesitzer.
Praktischer Tipp zum Schluss:
Leg dir eine Portion Suppe auf Vorrat in die Tiefkühltruhe. Dann bist du für den nächsten Magen-Darm-Notfall bestens vorbereitet – ohne in Panik kochen zu müssen.
FAQ – Häufige Fragen zur Moroschen Karottensuppe beim Hund
Wie schnell wirkt die Morosche Karottensuppe beim Hund?
Meist zeigt sich eine Besserung innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Wenn es deinem Hund danach nicht besser geht, bitte den Tierarzt aufsuchen.
Kann ich die Suppe auch bei Erbrechen geben?
Nur wenn kein akutes Erbrechen mehr vorliegt. Bei anhaltendem Erbrechen ist die Gefahr groß, dass der Hund nichts bei sich behält – dann unbedingt zum Tierarzt!
Eignet sich die Suppe auch für Welpen?
Grundsätzlich ja, aber mit besonderer Vorsicht. Welpen dehydrieren schnell – die Suppe darf nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt gegeben werden.
Muss ich Bio-Möhren verwenden?
Nicht zwingend, aber es ist sinnvoll – gerade wenn der Hund empfindlich reagiert. Bio-Möhren enthalten weniger Rückstände und sind meist besser verträglich.
Wenn du Fragen hast oder eigene Erfahrungen teilen möchtest, schreib uns gerne in die Kommentare. Und vielleicht probierst du die Suppe ja beim nächsten Mal selbst aus – dein Hund wird es dir danken. 🐾