Vom Tierheim ins Polizeirevier – wie Bolo an einem einzigen Tag sein Zuhause fürs Leben fand

Er kam nur für einen Tag, als erster Hund im neuen „Paw-Trol Mittwoch“-Programm.

Doch als Bolo am Abend das Revier wieder verlassen sollte, war allen klar: Dieser Hund darf nicht mehr gehen.

Bolo, ein dreijähriger Pitbull-Mischling aus Kentucky, hatte schon zwei lange, stille Monate im Tierheim hinter sich. Er wartete. Schaute. Hoffte.

Quelle: Polizeidepartment Hopkinsville

Am Paw-Trol Mittwoch – einer neuen Aktion des Polizeireviers in Hopkinsville, bei der jede Woche ein Tierheimhund für einen Tag vorgestellt wird – durfte Bolo als erster Gast das Revier besuchen. Ziel: den Hunden Aufmerksamkeit schenken, ihre Chancen auf ein Zuhause erhöhen.

Als er an diesem Herbstmorgen das Polizeigebäude betrat, war zunächst niemand sicher, was passieren würde. Ein großer Hund im Büro? Würde er nervös sein? Laut bellen?
Doch Bolo brauchte nur Minuten, um alle Zweifel zu vertreiben.

Quelle: Polizeidepartment Hopkinsville

Mit sanftem Schwanzwedeln und seinen tiefen, freundlichen Augen zog er von Büro zu Büro, lernte Disponenten, Beamte und Mitarbeiter kennen. Er ließ sich Bäuche kraulen, legte sich mitten auf den kühlen Boden und lächelte, als wäre er schon immer Teil des Teams gewesen. Selbst die ernstesten Gesichter wurden weich.

„Er hat sich so schnell eingelebt, dass schon zur Mittagspause alle fragten: Können wir ihn nicht behalten?“, erinnert sich Pressesprecherin Royale Marfil.

Am Nachmittag lag Bolo in Marfils Büro, die Beine zuckten im Schlaf, während die Beamten leise lachten, um ihn nicht zu wecken.
Doch als es Zeit wurde, ihn ins Tierheim zurückzubringen, senkte Bolo den Kopf, die Ohren hingen schlaff, und er gab ein leises, trauriges Wimmern von sich.

Dieser kleine Laut traf jeden mitten ins Herz.

„Warum nicht?“, sagte Polizeichef Jason Newby schließlich, als die Frage aufkam, ihn zu behalten. „Lass uns das machen.“
Und so wurde aus einem Tagesgast ein Familienmitglied.

Schon am nächsten Tag fuhr Marfil mit ihm zu PetSmart, kaufte ihm ein eigenes Halsband und Spielzeug. „Da hat er es wirklich verstanden“, erzählt sie. „Er war so glücklich – man konnte es in seinen Augen sehen. Er wusste: Jetzt bin ich gewählt worden.“

Quelle: Polizeidepartment Hopkinsville

Am 7. November schwor Bolo vor dem Bürgermeister seinen Amtseid, als erster „Paw-Trol Officer“ der Stadt Hopkinsville.
Seine Aufgaben unterscheiden sich von denen anderer Polizeihunde: Er soll keine Verbrecher stellen oder Spuren sichern. Seine Mission ist einfacher und vielleicht noch wichtiger: lieben, trösten und Freude schenken.

Heute begrüßt Bolo Besucher, sitzt an der Seite von Kollegen an harten Tagen und sorgt mit seiner fröhlichen Art dafür, dass das Revier ein bisschen heller ist.
Er bleibt nie weit weg, wenn jemand eine Snacktüte öffnet, und seine neugierige Nase möchte alles erkunden von Chips über Müsliriegel bis hin zu Hustenbonbons.

Doch unter all der Verspieltheit schlägt ein Herz aus purem Gold. Jeden Tag lächelt Bolo, als wäre es sein erster Arbeitstag.

Quelle: Polizeidepartment Hopkinsville

Für die Polizeistation ist er mehr als nur ein Maskottchen.
Er ist eine Erinnerung daran, dass zweite Chancen existieren, dass Freude manchmal völlig unerwartet kommt und dass Familie in allen Formen, Größen und Fellfarben auftreten kann.

Was als ein einziger Tag begann, wurde für Bolo ein Leben voller Sinn und für das gesamte Revier ein Geschenk, das niemand erwartet hatte.

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