Warum zittert mein Hund? 7 häufige Gründe und was du tun kannst

Zittern beim Hund kann viele Ursachen haben. Mal ist es harmlos, mal steckt mehr dahinter. Wenn dein Hund plötzlich zittert, machst du dir natürlich Sorgen – und das ist verständlich. In diesem Artikel schauen wir uns an, warum Hunde zittern, was normal ist und wann man besser zum Tierarzt sollte.

1. Kälte – Der Klassiker

Gerade kleine Hunde oder solche mit dünnem Fell frieren schnell. Besonders im Herbst oder Winter, wenn’s draußen ungemütlich wird, kann man beobachten, wie ein Hund zittert, sobald er rausgeht oder nass geworden ist.

Woran du Kältezittern erkennst:

  • Es beginnt meist an den Hinterbeinen
  • Der Hund zieht sich zusammen oder läuft steif
  • Er sucht Schutz oder will nach Hause

Tipp: Ein Mantel hilft! Vor allem bei Wind oder Regen. Und: Auch drinnen kann’s zu kalt sein – achte auf Zugluft.

2. Aufregung oder Stress

Nicht jedes Zittern ist körperlich bedingt. Viele Hunde zittern vor Aufregung. Das passiert oft:

  • Beim Tierarzt
  • Im Auto
  • Wenn Besuch kommt
  • Beim Spielen, vor Freude

Warum zittern Hunde bei Nervosität?

Weil sich Adrenalin im Körper ausbreitet – wie bei uns Menschen. Der Hund kann die Energie nicht direkt rauslassen und reagiert körperlich: mit Zittern, Hecheln oder sogar Jaulen.

Tipp: Ruhige Worte, Nähe und ein Rückzugsort helfen. Stress lässt sich zwar nicht immer vermeiden, aber du kannst deinem Hund Sicherheit geben.

3. Schmerzen – oft schwer zu erkennen

Hunde zeigen Schmerzen anders als wir. Viele verkriechen sich oder verhalten sich „komisch“. Wenn Zittern dazu kommt, ist das oft ein Warnsignal.

Mögliche Ursachen:

  • Rückenschmerzen
  • Bauchschmerzen oder Koliken
  • Arthrose (vor allem bei älteren Hunden)
  • Verletzungen, z. B. an den Pfoten

Das Zittern tritt dann oft einseitig oder ruckartig auf. Manche Hunde winseln oder vermeiden Bewegungen.

Tipp: Beobachte genau – wann tritt das Zittern auf? Beim Treppensteigen? Nach dem Spielen? Dann besser abklären lassen.

4. Alter und Muskelschwäche

Ältere Hunde zittern häufiger – besonders in den Hinterbeinen. Das liegt oft an abnehmender Muskelkraft oder altersbedingten Erkrankungen.

Typisch bei Senioren:

  • Leichtes Dauerzittern im Sitzen oder Stehen
  • Unsicheres Laufen
  • Gleichgewichtsstörungen

Solches Zittern ist meist nicht gefährlich, aber dennoch ein Zeichen, dass dein Hund Unterstützung braucht. Vielleicht durch:

  • Rutschfeste Unterlagen
  • Kurze, sanfte Spaziergänge
  • Wärme und bequeme Liegeplätze

5. Unterzuckerung – besonders bei kleinen Rassen

Hunde – besonders Welpen und kleine Rassen wie Chihuahuas oder Yorkies – können leicht unterzuckern. Dann zittern sie, wirken matt oder taumeln sogar.

Weitere Anzeichen:

  • Blasses Zahnfleisch
  • Desorientierung
  • Futterverweigerung

Achtung: Unterzuckerung kann lebensgefährlich sein. Wenn du den Verdacht hast, zögere nicht und bring deinen Hund sofort zum Tierarzt.

Tipp: Kleine Hunde brauchen regelmäßige, kleine Mahlzeiten. Immer Wasser bereitstellen!

6. Vergiftungen – schnelles Handeln ist gefragt

Zittern kann auch ein Symptom einer Vergiftung sein. Dann ist es oft heftig und unkontrollierbar. Weitere Warnzeichen:

  • Erbrechen, Durchfall
  • Unruhe oder Apathie
  • Krämpfe

Mögliche Giftquellen:

  • Schokolade, Weintrauben
  • Schneckenkorn oder Rattengift
  • Giftige Pflanzen im Garten
  • Rückstände von Putzmitteln

Wichtig: Wenn du eine Vergiftung vermutest, geh sofort zur nächsten Tierklinik – keine Zeit verlieren!

7. Hormonelle Störungen oder Erkrankungen

Auch innere Erkrankungen können Zittern verursachen. Zum Beispiel:

  • Epilepsie
  • Nierenerkrankungen
  • Schilddrüsenprobleme
  • Morbus Addison

Diese Krankheiten gehen oft mit weiteren Symptomen einher – wie Gewichtsverlust, Durst, Appetitveränderung oder Apathie. Meist ist eine genaue Blutuntersuchung nötig.

Wann Zittern beim Hund gefährlich wird

Nicht jedes Zittern ist ein Grund zur Sorge. Aber manchmal ist es wichtig, schnell zu handeln. Die große Frage lautet: Wie erkenne ich, ob mein Hund medizinische Hilfe braucht – oder ob ich einfach abwarten kann?

Hier ein paar klare Hinweise.

⚠️ Warnzeichen, bei denen du sofort zum Tierarzt solltest:

  • Plötzliches, starkes Zittern ohne erkennbare Ursache
  • Zittern in Kombination mit Erbrechen, Durchfall oder Fieber
  • Der Hund kann nicht mehr stehen oder läuft schwankend
  • Auffällige Pupillen oder „abwesender Blick“
  • Verändertes Verhalten: apathisch, unruhig oder aggressiv
  • Verlust von Kontrolle über Blase oder Darm

Wenn eines dieser Symptome auftritt, warte nicht ab. Hunde verstecken Schmerzen oft lange – wenn etwas sichtbar wird, ist es meist ernst.

Was du tun kannst, wenn dein Hund zittert

1. Ruhe bewahren

Das Wichtigste zuerst: Keine Panik. Auch wenn der Anblick beunruhigend ist – dein Hund spürt deine Aufregung. Und das kann alles noch schlimmer machen.

Setz dich zu ihm, sprich ruhig, streichle ihn sanft. Wenn er friert, gib ihm eine Decke. Wenn er nervös ist, vermeide Lärm und Hektik.

2. Beobachten: Wie lange, wie oft, wann?

  • Tritt das Zittern nur in bestimmten Situationen auf? (z. B. Autofahrt, Gewitter, Tierarzt)
  • Wie lange dauert es?
  • Gibt es weitere Anzeichen wie Husten, Durchfall, Appetitverlust?

Notier dir, was du siehst. Diese Infos helfen dem Tierarzt enorm weiter.

3. Temperatur messen

Wenn dein Hund zittrig wirkt, kann Fieber oder Untertemperatur vorliegen. Doch woran erkennt man eigentlich, wann ein Hund Fieber hat? Am besten misst du rektal mit einem digitalen Fieberthermometer:

  • Normaltemperatur Hund: 37,5 °C bis 39,0 °C
  • Über 39,5 °C: Fieber
  • Unter 37 °C: Unterkühlung – Sofort handeln!

4. Wärme und Schutz bieten

Zittern durch Kälte oder Unsicherheit kann oft mit ganz einfachen Mitteln gelindert werden:

  • Decke oder Wärmflasche (nicht zu heiß!)
  • Rückzugsort ohne Zugluft
  • Beruhigende Rituale: ruhige Stimme, Nähe, Streicheln

5. Futter und Wasser kontrollieren

Hat dein Hund genug getrunken? Hat er gefressen? Besonders bei kleinen Rassen ist Unterzuckerung eine häufige Ursache – im Zweifel lieber einmal zu viel als zu wenig zum Tierarzt.


Was tun bei wiederholtem Zittern?

Wenn dein Hund immer wieder zittert – zum Beispiel jeden Abend, beim Aufstehen oder nach dem Spaziergang – solltest du es nicht als “normal” abtun. Auch wenn es harmlos aussieht.

Chronisches Zittern kann auf folgende Probleme hinweisen:

  • Arthrose oder Gelenkbeschwerden
  • Rückenprobleme
  • Stoffwechselstörungen
  • Versteckte Schmerzen, etwa an den Pfoten, im Bauch oder im Gebiss. Wie viele Zähne ein Hund hat und wie man Zahnprobleme erkennt, erfährst du in unserem Ratgeber dazu.

➡️ Lass deinen Hund untersuchen. Oft sind es kleine Dinge, die große Wirkung haben – wie ein neues Schmerzmittel, eine andere Schlafunterlage oder gezielte Bewegung.


Emotionales Zittern – wie du deinem Hund helfen kannst

Nicht nur körperlich, auch emotional kann Zittern belastend sein. Viele Hunde zittern bei Aufregung oder Angst – obwohl sie gesund sind.

Typische Situationen:

  • Gewitter oder Feuerwerk
  • Trennung von Bezugspersonen
  • Veränderungen im Alltag

Was du tun kannst:

  • Bleib ruhig – übertriebene Reaktion verstärkt die Angst
  • Sicherer Rückzugsort (z. B. eine Box oder ruhiges Zimmer)
  • Sanfte Musik oder Geräuschkulisse (z. B. Radio)
  • Anti-Stress-Produkte: Es gibt beruhigende Sprays, Halsbänder oder natürliche Mittel (z. B. Baldrian, CBD-Tropfen – aber vorher Tierarzt fragen!)

Fazit: Nicht jedes Zittern ist ein Notfall – aber jedes hat einen Grund

Hunde zittern nicht grundlos. Mal ist es harmlos – Kälte, Freude, Nervosität. Aber manchmal steckt mehr dahinter: Schmerzen, Krankheiten oder emotionale Belastung.

Was du tun kannst:

✅ Beobachten, aber nicht ignorieren
✅ Ruhe bewahren
✅ Im Zweifel lieber einmal mehr zum Tierarzt

Denn: Du kennst deinen Hund am besten. Wenn dein Bauchgefühl sagt „Da stimmt was nicht“, dann hör darauf. Oft liegst du genau richtig.


🐾 Mein persönlicher Tipp

Unsere Hündin Lotta, eine ältere Mischlingsdame, begann vor zwei Jahren abends plötzlich zu zittern. Zuerst dachten wir, sie friert – aber es hörte nicht auf. Nach dem Tierarztbesuch stellte sich heraus: Rückenprobleme. Heute bekommt sie regelmäßig Physiotherapie und ein mildes Schmerzmittel. Sie zittert kaum noch – und ist wieder ganz die Alte.

Also: Vertrau deinem Gefühl – und hab keine Scheu, Hilfe zu holen. Manchmal steckt etwas Kleines dahinter, manchmal etwas Größeres. Aber in beiden Fällen ist dein Hund auf dich angewiesen.


❓ FAQ – Häufig gestellte Fragen

1. Warum zittert mein Hund im Schlaf?

Das ist meist völlig normal. Hunde träumen wie wir – und das Zittern kann durch Muskelbewegungen im Traumschlaf entstehen. Erst wenn das Zittern extrem ist oder der Hund nicht auf Ansprache reagiert, solltest du es abklären lassen.

2. Zittern kleine Hunde mehr als große?

Ja, oft. Vor allem kleine Rassen wie Chihuahua oder Zwergpinscher frieren schneller, sind sensibler und haben einen schnelleren Stoffwechsel. Sie neigen daher eher zu Zittern – ohne dass gleich etwas Ernstes dahintersteckt.

3. Ist Zittern bei Hunden ein Notfall?

Nicht immer – aber es kann einer sein. Wenn dein Hund plötzlich stark zittert, apathisch wirkt, nicht frisst oder weitere Symptome zeigt: Tierarzt! Lieber einmal zu viel als zu wenig.

4. Was kostet eine Untersuchung beim Tierarzt?

Je nach Region und Aufwand zwischen 30 und 80 Euro für die Erstuntersuchung. Zusätzliche Leistungen wie Blutuntersuchung, Röntgenuntersuchungen oder Ultraschall können die Kosten deutlich erhöhen.


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