Was kostet Röntgen beim Hund? Ehrliche Infos für Tierfreunde

Wenn dein Hund plötzlich lahmt, humpelt oder Schmerzen zeigt, ist der Gang zum Tierarzt oft unausweichlich. Und manchmal reicht eine einfache Untersuchung eben nicht – es muss ein Röntgenbild gemacht werden.

Aber was kostet Röntgen beim Hund eigentlich? Und worauf solltest du dich vorbereiten – finanziell und emotional?

In diesem Artikel bekommst du ehrliche, verständliche Antworten, ohne Fachchinesisch. Wir schauen uns gemeinsam an, welche Faktoren den Preis beeinflussen, wie viel du ungefähr zahlen musst und was du bei der Abrechnung beachten solltest.


🐶 Warum wird ein Hund geröntgt?

Es gibt viele Situationen, in denen der Tierarzt zum Röntgengerät greift:

  • Dein Hund hat sich verletzt oder lahmt plötzlich
  • Es besteht der Verdacht auf Arthrose oder Hüftdysplasie
  • Ein Fremdkörper könnte verschluckt worden sein
  • Vor einer Operation soll Klarheit herrschen
  • Bei alten Hunden zur Kontrolle der Organe oder Knochen

Röntgen hilft dabei, innere Strukturen sichtbar zu machen, ohne dass gleich operiert werden muss. Es ist also ein wichtiges Diagnosemittel – nicht nur bei Knochenproblemen.


💶 Was kostet ein Röntgenbild beim Hund?

Die Kosten für einen Hund beim Röntgen hängen stark davon ab, wo, wie viel und wofür geröntgt wird.

Art der RöntgenaufnahmeDurchschnittliche Kosten
Einfaches Röntgenbild (z. B. eine Gliedmaße)ca. 40–70 €
Zwei Aufnahmen (z. B. HD/ED)ca. 90–140 €
Thorax (Brustkorb) oder Abdomenca. 100–180 €
Mit Sedierung/Narkose+30–80 € zusätzlich

💡 Wichtig zu wissen: Das sind Richtwerte. Tierärzte rechnen nach der GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) ab – je nach Aufwand auch bis zum dreifachen Satz. In Städten oder Kliniken kann es also teurer werden.


🏥 Einflussfaktoren auf den Preis

📍 Standort der Praxis

In München zahlst du meist mehr als auf dem Land. Die Betriebskosten sind höher – das spiegelt sich auch in den Preisen wider.

📷 Anzahl der Aufnahmen

Manchmal reicht ein Bild, oft braucht es mehrere. Und jede weitere Aufnahme kostet extra.

😴 Sedierung oder Narkose

Gerade bei unruhigen Hunden oder wenn sie ungewöhnlich zittern, wird oft eine Beruhigung empfohlen. Warum zittert mein Hund in solchen Momenten? Die Gründe können ganz unterschiedlich sein – von Nervosität bis hin zu gesundheitlichen Ursachen. Hier erfährst du mehr dazu.

📄 Zusatzkosten

Vergiss nicht: Vor dem Röntgen gibt’s meist noch eine Untersuchung, evtl. Blutbild, Beratung – auch das kommt auf die Rechnung.


🐾 Muss ich das wirklich machen lassen?

Eine häufige Frage, die wir uns alle stellen: Ist das Röntgen wirklich nötig oder will der Tierarzt nur verdienen?

Die ehrliche Antwort: Es kommt drauf an. Die meisten Tierärztinnen und Tierärzte meinen es gut. Wenn sie ein Röntgen empfehlen, dann, weil sie etwas ausschließen oder sicher wissen wollen.

Wenn du unsicher bist, frag ruhig nach:

🗨️ „Was würde passieren, wenn wir erst mal abwarten?“
🗨️ „Gibt es eine Alternative zum Röntgen?“

Ein guter Tierarzt wird dir das in Ruhe erklären – ohne Druck.


💡 Kann ich irgendwo sparen?

Es gibt ein paar Möglichkeiten, die Kosten etwas im Griff zu behalten:

✅ Preis vorher erfragen

Frag vorab nach einem Kostenvoranschlag. Viele Praxen geben dir zumindest eine grobe Schätzung.

✅ Vergleich einholen

Wenn’s nicht super dringend ist, kannst du auch eine zweite Meinung einholen – inklusive Preisvergleich.

✅ Versicherung oder OP-Schutz

Falls du eine Hundekrankenversicherung oder einen OP-Kostenschutz hast, übernimmt die je nach Tarif einen Teil oder sogar alles. Wichtig: Vorher klären, ob Röntgen inkludiert ist!


📍 Beispiel aus dem Alltag

Anna aus Mainz hat eine Labrador-Hündin namens Lotte. Nach einem Sprung aus dem Kofferraum fing Lotte an zu humpeln.

Beim Tierarzt gab’s erst mal eine Tastuntersuchung – Verdacht auf Kreuzbandriss. Also: Röntgen.

Anna bezahlte:

  • Erstuntersuchung: 35 €
  • Zwei Röntgenbilder: 120 €
  • Sedierung: 40 €

Insgesamt also 195 € – zum Glück hatte sie eine Versicherung, die 80 % übernommen hat.

Röntgen beim Hund ist kein Luxus, sondern oft ein wichtiger Schritt zur richtigen Diagnose. Die Kosten können unterschiedlich ausfallen, sind aber in der Regel überschaubar – vor allem im Vergleich zu den emotional und finanziell oft schwereren Entscheidungen am Lebensende eines Hundes, etwa wenn es um das Einschläfern und die Entsorgung geht.

🩻 Wann Röntgen beim Hund wirklich entscheidend ist

Manchmal ist ein Röntgenbild nicht nur „ganz hilfreich“, sondern entscheidend. Zum Beispiel:

  • Bei inneren Verletzungen nach einem Autounfall
  • Wenn ein Fremdkörper verschluckt wurde
  • Bei Atemnot oder plötzlichem Zusammenbrechen
  • Vor einer geplanten Operation, etwa an Gelenken
  • Wenn dein Hund plötzlich nicht mehr frisst und du keine Ursache findest

In solchen Fällen kann das Röntgenbild sogar lebensrettend sein – weil es Klarheit schafft, schnell.

Ein gutes Beispiel: Ein Hund, der sich ständig übergibt, aber äußerlich okay wirkt. Röntgen zeigt: Magendrehung. Ohne sofortige OP hätte er nicht überlebt.


🦴 Spezialfall HD- und ED-Röntgen

Besonders bei großen Hunderassen wie Schäferhunden, Labradors oder Rottweilern kommt das sogenannte HD- oder ED-Röntgen ins Spiel. Das steht für:

  • HD = Hüftgelenksdysplasie
  • ED = Ellbogendysplasie

Diese Erkrankungen können erblich bedingt sein und sind vor allem bei Zuchtzulassungen relevant.

📸 Was ist anders beim HD/ED-Röntgen?

  • Es muss standardisiert durchgeführt werden
  • Der Hund muss meist in Vollnarkose liegen, damit alles exakt positioniert ist
  • Die Bilder werden meist an eine offizielle Auswertestelle geschickt
  • Dadurch entstehen oft zusätzliche Kosten von 150 € und mehr

Wenn du züchten willst oder einen Hund aus der Zucht hast, führt an dieser Untersuchung oft kein Weg vorbei.


💡 Praxistipp: So kannst du dich vorbereiten

Viele Hundehalter sind beim ersten Röntgentermin etwas überrumpelt – verständlich. Hier ein paar Tipps, damit du ruhiger bleiben kannst:

📝 Vor dem Termin:

  • Frag vorher nach den geschätzten Gesamtkosten
  • Frag, ob dein Hund nüchtern sein muss (besonders bei Sedierung)
  • Bring bei Bedarf eine Versicherungskarte oder -nummer mit
  • Wenn du Zweifel hast: Zweite Meinung einholen ist okay

🐕 Während des Termins:

  • Bleib ruhig, dein Hund spürt deine Nervosität
  • Verabschiede dich freundlich, falls er kurz dabehalten wird
  • Warte im Auto oder Wartezimmer – oft geht alles recht schnell

📄 Danach:

  • Lass dir die Bilder zeigen und erklären – gute Tierärzte nehmen sich Zeit
  • Frag, was der nächste Schritt ist – Behandlung, weitere Diagnostik?
  • Bewahre die Rechnung und Röntgenbilder auf – kann bei späteren Arztbesuchen wichtig sein

📦 Was zahlt die Versicherung?

Viele fragen sich: Lohnt sich eine Hundekrankenversicherung? Kurz gesagt: Ja, besonders bei größeren Eingriffen oder Diagnostik.

Je nach Tarif gibt es Unterschiede:

VersicherungstypRöntgenkosten abgedeckt?
OP-VersicherungNur, wenn OP nötig wird
Teil-KrankenversicherungMeist anteilig (z. B. 70 %)
VollversicherungHäufig komplett, auch Sedierung

Achte beim Abschluss darauf, ob Bildgebung (Röntgen, Ultraschall, CT) ausdrücklich erwähnt wird. Manche günstigen Tarife schließen das aus.

Und: Bei alten Hunden oder Vorerkrankungen ist der Einstieg oft schwierig – also lieber frühzeitig abschließen.


🔚 Fazit: Kein Grund zur Panik – aber gut informiert sein!

Niemand geht gern zum Tierarzt, und schon gar nicht, wenn es teuer wird. Aber: Röntgen ist keine Abzocke, sondern oft ein sinnvoller, sogar notwendiger Schritt zur richtigen Behandlung.

Die Kosten liegen je nach Fall zwischen 40 € und 200 € – mit Sedierung oder Spezialaufnahmen mehr. Dafür bekommst du Klarheit – und kannst deinem Hund gezielter helfen.

Wenn du dich vorher gut informierst, Preise vergleichst und vielleicht sogar versichert bist, bist du auf der sicheren Seite. Und dein Hund? Der wird dir dankbar sein.


❓FAQ – Häufige Fragen zum Röntgen beim Hund

1. Wie lange dauert ein Röntgentermin beim Hund?

In der Regel dauert alles zusammen 30 bis 60 Minuten, je nach Aufwand und ob eine Beruhigung nötig ist. Die Aufnahme selbst geht schnell – das Drumherum (Untersuchung, Lagerung, ggf. Sedierung) braucht meist mehr Zeit.


2. Tut Röntgen dem Hund weh?

Nein. Röntgen ist schmerzfrei. Allerdings kann das Lagern – also das Festhalten in einer bestimmten Position – bei schmerzenden Gelenken unangenehm sein. Deshalb wird manchmal eine Sedierung empfohlen.


3. Wie oft darf ein Hund geröntgt werden?

Röntgenstrahlen sind in moderater Dosis für Hunde nicht gefährlich, vor allem wenn es medizinisch notwendig ist. Moderne Geräte arbeiten mit niedriger Strahlung. Mehrere Röntgenbilder im Jahr sind in Ordnung – aber natürlich sollte es nicht übertrieben werden.


4. Was passiert nach dem Röntgen?

Je nach Befund gibt’s danach:

  • Entwarnung, wenn alles unauffällig ist
  • Oder eine gezielte Behandlung, z. B. Medikamente, OP, Physiotherapie
  • Die meisten Tierärzte erklären dir das in Ruhe und zeigen dir die Bilder

Wenn dein Hund eine Beruhigungsspritze bekommen hat, braucht er danach noch etwas Ruhe – am besten Zuhause auf einer weichen Decke.


Wenn du bis hierhin gelesen hast, danke dir – das zeigt, wie wichtig dir dein Hund ist ❤️. Und falls du gerade in so einer Situation steckst: Du machst das richtig. Einfach Schritt für Schritt.

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