Welcher Hund haart nicht? 9 Rassen für ein haarfreies Zuhause

Du liebst Hunde, aber Haare auf Sofa, Kleidung und im Essen sind nichts für dich?

Dann bist du nicht allein. Viele Menschen wünschen sich einen Hund, der wenig oder gar nicht haart – sei es wegen einer Allergie, der Hygiene oder einfach aus praktischen Gründen.

Doch gibt es das überhaupt – Hunde, die nicht haaren?

Ja, die gibt es. Und sie sind vielfältiger, als man denkt.

Im ersten Teil schauen wir uns an, warum Hunde haaren, ob „nicht haarende“ Hunde wirklich haarfrei sind und stellen dir die ersten fünf beliebten Hunderassen vor, die kaum haaren.


Warum haaren Hunde überhaupt?

Hunde verlieren Haare, genau wie wir Menschen.

Das ist völlig normal und gehört zum natürlichen Fellwechsel. Je nach Rasse, Jahreszeit und Gesundheitszustand kann das Haaren aber sehr unterschiedlich ausfallen.

Fellwechsel im Frühling und Herbst

Zweimal im Jahr tauschen viele Hunde ihr Fell komplett aus – vor allem solche mit dichter Unterwolle.

Das bedeutet: Haare überall. Auf dem Teppich, in der Luft, im Staubsaugerbeutel.

Einfluss von Rasse und Genetik

Einige Hunderassen verlieren von Natur aus weniger Fell, weil sie keine oder kaum Unterwolle haben. Andere wiederum haaren das ganze Jahr über gleichmäßig.

Auch Faktoren wie Ernährung, Stress oder Krankheiten können das Haaren verstärken.


Gibt es Hunde, die gar nicht haaren?

Ganz ehrlich: Nein.

Jeder Hund verliert Haare – mal mehr, mal weniger. Selbst „nicht haarende“ Hunde verlieren vereinzelt Haare beim Bürsten oder im Alltag.

Aber: Es gibt Rassen, die kaum haaren und deren Fell sich leicht pflegen lässt. Sie sind ideal für Menschen, die empfindlich auf Tierhaare reagieren oder einfach ein sauberes Zuhause bevorzugen.


1. Pudel – der Klassiker unter den „nicht haarenden“ Hunden

Der Pudel ist wahrscheinlich der bekannteste Vertreter dieser Gruppe.

Egal ob Toy, Klein, Mittel oder Großpudel – alle haben lockiges, wolliges Fell, das kaum haart und stattdessen im Fell hängen bleibt.

Vorteile:

  • Fast keine losen Haare im Haus
  • Kaum Eigengeruch
  • Für viele Allergiker geeignet

Aber:

Pudel müssen regelmäßig gebürstet und professionell geschoren werden, sonst verfilzt das Fell.


2. Labradoodle – pflegeleicht und familienfreundlich

Der Labradoodle ist eine Kreuzung aus Pudel und Labrador – ursprünglich gezüchtet als Allergikerhund.

Viele Labradoodles erben das nicht haarende Fell vom Pudel, kombiniert mit dem sanften Wesen des Labradors.

Vorteile:

  • Meist wenig haarend
  • Sozial, verspielt und kinderfreundlich
  • Gute Option für Allergiker

Aber:

Das Fell kann von Hund zu Hund sehr unterschiedlich sein. Manche haaren mehr als andere – je nach Genmix.


3. Portugiesischer Wasserhund – sportlich und robust

Diese seltenere Rasse hat dichtes, gelocktes Fell, das nicht ausfällt wie bei vielen anderen Hunden.

Ursprünglich als Helfer von Fischern gezüchtet, ist der portugiesische Wasserhund aktiv, klug und liebt Wasser.

Vorteile:

  • Kaum Haarverlust
  • Keine Unterwolle
  • Sehr sportlich und lernfreudig

Aber:

Er braucht viel Auslauf und Beschäftigung – nichts für Couchpotatoes.


4. Bichon Frisé – klein, fröhlich, fluffig

Mit seinem weißen Lockenfell sieht der Bichon Frisé aus wie ein Wattebausch auf vier Pfoten.

Sein Fell wächst kontinuierlich nach, fällt aber kaum aus – ähnlich wie beim Pudel.

Vorteile:

  • Sehr wenig Haarverlust
  • Verspielt und freundlich
  • Gut für kleinere Wohnungen geeignet

Aber:

Auch er braucht regelmäßige Fellpflege, sonst bilden sich schnell Knoten und Verfilzungen.


5. Malteser – edel und elegant

Der Malteser hat langes, seidiges Haar – aber keine Unterwolle. Das bedeutet: weniger Haarverlust und kein saisonaler Fellwechsel.

Sein Fell ist eher wie Menschenhaar – weich, glatt und pflegebedürftig.

Vorteile:

  • Nahezu haarfrei
  • Sanft, treu und anhänglich
  • Sehr beliebt bei Senioren

Aber:

Tägliches Bürsten ist Pflicht, sonst verknotet das feine Fell schnell.


Haart weniger = pflegeleichter?

Nicht unbedingt.

Viele Hunde, die wenig haaren, haben Fell, das regelmäßig gepflegt werden muss – durch Bürsten, Waschen und Schneiden.

Dafür bleibt das Sofa haarfrei, und du musst nicht ständig zum Staubsauger greifen.

Kurz gesagt:

Weniger Haare in der Wohnung heißt nicht automatisch weniger Aufwand – aber andere Art von Pflege.


Für wen sind diese Hunderassen geeignet?

Wenn du Tierhaare schlecht verträgst, Allergien hast oder einfach Wert auf ein sauberes Zuhause legst, sind diese Rassen ideal.

Aber: Die Wahl eines Hundes sollte nie nur vom Fell abhängen.

Viel wichtiger ist:

  • Passt der Hund zu deinem Lebensstil?
  • Hast du Zeit für Pflege und Beschäftigung?
  • Kannst du den Hund artgerecht halten?

6. Havaneser – der kleine Kubaner mit Charme

Der Havaneser stammt ursprünglich aus Kuba und gehört zur Familie der Bichons.

Sein langes, seidiges Fell sieht zwar pflegeintensiv aus, aber er haart kaum bis gar nicht. Stattdessen muss das Fell regelmäßig gebürstet werden, damit es nicht verfilzt.

Vorteile:

  • Freundlich, anhänglich, verspielt
  • Fast kein Haarverlust
  • Ideal für Allergiker-Haushalte

Aber:

Fellpflege ist Pflicht – mindestens mehrmals die Woche. Wer das nicht will, sollte regelmäßig zum Hundefriseur gehen.


7. Bolonka Zwetna – die russische Frohnatur

Der Bolonka Zwetna ist ein kleiner, lockiger Begleithund aus Russland. Er hat keine Unterwolle und verliert kaum Haare.

Sein freundliches Wesen und sein geringes Haaren machen ihn zu einem idealen Wohnungshund – auch für ältere Menschen.

Vorteile:

  • Kuschelig und fröhlich
  • So gut wie kein Fellwechsel
  • Kommt mit wenig Platz zurecht

Aber:

Auch hier gilt: Bürsten, bürsten, bürsten. Und auf Verfilzungen achten – besonders hinter den Ohren und unter dem Bauch.


8. Chinese Crested – (fast) haarlos

Es gibt zwei Varianten dieser Rasse: die fast nackte „Hairless“-Version und die langhaarige „Powder Puff“.

Die hairless Variante hat nur an Kopf, Schwanz und Pfoten Haare – und verliert somit so gut wie gar kein Fell.

Vorteile:

  • Keine Tierhaare auf Möbeln oder Kleidung
  • Sehr anhänglich und menschenbezogen
  • Ideal für Minimalisten

Aber:

Die nackte Haut braucht Schutz – im Sommer vor Sonne, im Winter vor Kälte. Regelmäßiges Eincremen kann nötig sein.


9. Schnauzer – vom Mini bis zum Riesen

Ob Zwerg-, Mittel- oder Riesenschnauzer: Alle Schnauzervarianten haben drahtiges, dichtes Fell ohne Unterwolle, das wenig haart.

Sie verlieren kaum Haare – vorausgesetzt, das Fell wird regelmäßig getrimmt (nicht einfach geschoren).

Vorteile:

  • Sehr hygienisch im Haushalt
  • Wachen aufmerksam und sind treu
  • Vielseitig – vom Familienhund bis zum Arbeitshund

Aber:

Sie brauchen klare Regeln, Beschäftigung und Konsequenz. Schnauzer sind keine Kuscheltiere, sondern kluge, selbstbewusste Hunde.


Was tun, wenn der Hund doch haart?

Auch bei nicht haarenden Rassen kann es passieren, dass du mal Haare auf dem Teppich findest. Das kann viele Ursachen haben:

  • Stress oder Krankheit
  • Falsches Futter
  • Parasiten (z. B. Flöhe)
  • Hormonelle Veränderungen (z. B. Läufigkeit)

Tipps gegen unerwarteten Haarverlust:

  • Achte auf hochwertiges Hundefutter mit Omega-3-Fettsäuren
  • Bürste regelmäßig – das entfernt lose Haare, bevor sie herumfliegen
  • Lass dein Tier regelmäßig tierärztlich durchchecken
  • Halte das Umfeld sauber und stressfrei

Fellpflege-Tipps für wenig haarende Hunde

Wer denkt, dass Hunde ohne Fellwechsel keine Pflege brauchen, liegt leider falsch. Die Pflege sieht nur anders aus.

Das solltest du beachten:

  • Regelmäßiges Bürsten verhindert Verfilzungen
  • Trimmen oder Scheren gehört bei vielen Rassen dazu
  • Ohren und Augen sauber halten, da sich bei einigen Rassen dort schnell Schmutz sammelt
  • Pfotenpflege nicht vergessen – auch dort kann sich Fell verfilzen

Tipp: Viele Tierhalter lassen ihre Hunde regelmäßig beim Hundefriseur pflegen. Das spart Zeit und beugt Problemen vor.


Was ist mit Allergikern?

Viele hoffen, dass „nicht haarende“ Hunde automatisch für Allergiker geeignet sind. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Die meisten reagieren nicht auf die Haare, sondern auf Proteine im Speichel, Hautschuppen oder Urin.

Weniger Haare = weniger Hautschuppen in der Luft – ja. Aber 100% sicher ist das nicht.

Besser:

  • Vor dem Kauf: Allergietest machen
  • Rasse vorab mehrfach in Ruhe kennenlernen
  • Wohnung regelmäßig lüften und reinigen
  • Luftreiniger mit HEPA-Filter kann helfen

Ein Pudel oder Malteser ist keine Garantie – aber oft eine gute Option.


Fazit: Wenig haaren heißt nicht: wenig Arbeit

Wenn du einen Hund suchst, der wenig haart, hast du viele tolle Möglichkeiten – von elegant bis verspielt, von sportlich bis ruhig.

Aber denk dran: Wenig Haare heißt nicht automatisch wenig Aufwand.

Die meisten dieser Hunde brauchen regelmäßige Pflege. Und vor allem brauchen sie Liebe, Zeit und Aufmerksamkeit – wie jeder andere Hund auch.

Wenn du bereit bist, dich auf dein Tier einzulassen, wirst du belohnt: mit einem treuen Begleiter – ganz ohne haarige Überraschungen auf deinem Lieblingspulli.


FAQ – Häufige Fragen zu haarfreien Hunden

🐶 Gibt es wirklich Hunde, die gar nicht haaren?

Nein. Jeder Hund verliert einzelne Haare – aber es gibt Rassen, bei denen das kaum auffällt.

🐕‍🦺 Welche Hunderasse eignet sich für Allergiker?

Pudel, Labradoodle oder Bichon Frisé gelten als allergikerfreundlich. Aber: Jeder reagiert anders. Probiere es aus und mach ggf. einen Allergietest.

🧼 Muss man haarfreie Hunde weniger pflegen?

Im Gegenteil! Viele brauchen intensive Fellpflege, weil ihr Fell nicht ausfällt und sonst verfilzt.

🏠 Welcher Hund ist ideal für eine Wohnung?

Havaneser, Malteser oder Bolonka sind klein, haaren wenig und fühlen sich auch in einer Wohnung wohl – wenn sie genug Bewegung bekommen.

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