Wie lange ist ein Hund ein Welpe? Das solltest du wissen

Welpen sind süß, tapsig und bringen Leben ins Haus. Aber wie lange bleibt ein Hund eigentlich ein Welpe? Diese Frage stellen sich viele Hundebesitzer – besonders am Anfang. Denn das Verhalten, die Bedürfnisse und die Entwicklung deines Vierbeiners ändern sich schneller, als man denkt.

In diesem Artikel erfährst du, woran man erkennt, ob ein Hund noch ein Welpe ist, was in den einzelnen Entwicklungsphasen passiert und warum nicht alle Hunde gleich schnell erwachsen werden.


🐾 Was bedeutet „Welpe“ überhaupt?

Ein Welpe ist ein junger Hund, der sich noch in der körperlichen und geistigen Entwicklung befindet. Die Zeit als Welpe beginnt direkt nach der Geburt und endet, je nach Rasse und Größe, unterschiedlich früh.

Die ersten Wochen sind besonders prägend. In dieser Phase wird der Grundstein für das Verhalten und die Gesundheit des Hundes gelegt.

Aber Achtung: Nur weil dein Hund klein aussieht oder sich manchmal kindlich verhält, heißt das nicht, dass er noch ein Welpe ist. Es gibt klare Entwicklungsstufen, die du kennen solltest.


📆 Wie lange ist ein Hund ein Welpe? Die wichtigsten Fakten

Die Dauer der Welpenzeit hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Größe und Rasse des Hundes
  • Individuelle Entwicklung
  • Gesundheit und Haltungsbedingungen

Als grobe Faustregel gilt:

HundegrößeWelpenzeit dauert ca.
Kleine Rassenbis ca. 6–8 Monate
Mittelgroße Rassenbis ca. 10–12 Monate
Große Rassenbis ca. 12–18 Monate
Sehr große Rassenbis zu 24 Monate

👉 Das bedeutet: Ein Chihuahua ist oft schneller „erwachsen“ als ein Labrador oder Schäferhund.


🐶 Entwicklungsphasen eines Welpen – Monat für Monat

Um besser zu verstehen, wie sich dein Hund entwickelt, lohnt sich ein Blick auf die wichtigsten Phasen.

1. Neugeborenenphase (0–2 Wochen)

In dieser Zeit sind Welpen noch völlig abhängig von der Mutter. Die Augen und Ohren sind geschlossen. Sie nehmen ihre Umwelt nur über Geruch und Berührung wahr.

Du wirst dein Tier in dieser Phase meist noch nicht selbst haben – Züchter oder Pflegestellen kümmern sich um die Grundversorgung.

2. Übergangsphase (2–4 Wochen)

Jetzt öffnen sich die Augen, und die Kleinen fangen an, erste Schritte zu machen. Auch die ersten Reaktionen auf Geräusche und Licht treten auf.

3. Sozialisierungsphase (4–12 Wochen)

Das ist die wichtigste Zeit im Leben eines Hundes. Alles, was der Welpe jetzt erlebt, prägt ihn fürs Leben.

  • Kontakt zu Menschen, Kindern, anderen Tieren
  • Geräusche, Umweltreize, erste Erziehung
  • Stubenreinheit beginnt

🐕 Tipp: In dieser Phase solltest du Geduld, Ruhe und liebevolle Konsequenz zeigen. Was der Hund jetzt lernt, bleibt tief verankert.

4. Rangordnungsphase (ca. 3–6 Monate)

Jetzt wird’s spannend: Der Welpe testet Grenzen aus. Er probiert, wie weit er gehen kann – ähnlich wie ein pubertierender Teenager.

Typisch sind:

  • Beißen im Spiel
  • „Ich hör nicht“-Verhalten
  • Jagdtrieb zeigt sich
  • Zähne fallen aus (Zahnwechsel!)

Wenn du dich manchmal fragst, ob dein Hund dich ärgern will: Nein, das gehört dazu. Jetzt ist konsequente Erziehung mit viel Geduld gefragt.


🧠 Geistige Reife kommt später als körperliche

Auch wenn dein Hund äußerlich groß wirkt, heißt das nicht, dass er auch im Kopf erwachsen ist.

Viele junge Hunde sehen mit 6–8 Monaten aus wie ausgewachsene Tiere – benehmen sich aber wie Teenager.

Das bedeutet konkret:

  • Erziehung ist noch nicht abgeschlossen
  • Konzentration ist kurz
  • Unsicherheiten bleiben
  • Ablenkbarkeit hoch

➡️ Bleib also dran. Viele Verhaltensmuster stabilisieren sich erst nach dem ersten Lebensjahr.


🐕 Kleine Hunde vs. große Hunde – Unterschiede in der Entwicklung

Der Unterschied zwischen einem Dackel und einem Bernhardiner ist nicht nur äußerlich groß.

Auch in der Entwicklung gibt es klare Unterschiede:

Kleine Hunde (z. B. Yorkshire Terrier, Zwergpinscher)

  • Wachsen schnell
  • Werden früh stubenrein
  • Verhalten sich früher „erwachsen“
  • Welpenzeit endet oft mit 6–8 Monaten

Große Hunde (z. B. Schäferhund, Golden Retriever)

  • Wachsen länger
  • Knochen und Gelenke entwickeln sich langsamer
  • Bleiben körperlich und geistig länger „jung“
  • Welpenzeit kann bis zu 18 Monate dauern

Sehr große Rassen (z. B. Doggen, Irish Wolfhound)

  • Entwicklung kann bis zu 2 Jahre dauern
  • Besonders empfindlich in der Wachstumsphase
  • Späte geistige Reife

🐾 Wichtig: Große Hunde brauchen angepasstes Welpenfutter und Schonung der Gelenke, sonst drohen später Gelenkprobleme.


🍽️ Ernährung während der Welpenzeit

In der Wachstumsphase hat dein Hund besondere Bedürfnisse.

Ein gutes Welpenfutter enthält:

  • Hochwertiges Eiweiß
  • Ausgewogene Mineralstoffe
  • Kalzium/Phosphor im richtigen Verhältnis
  • Keine Füllstoffe oder Zucker

💡 Achte darauf, wie schnell dein Hund wächst. Zu schnelles Wachstum kann vor allem bei großen Rassen schaden. Weniger ist manchmal mehr.


🐾 Erste Tierarztbesuche – wann und warum?

In der Welpenzeit sind Tierarztbesuche besonders wichtig:

  • Erstimpfungen ab der 8. Woche
  • Wurmkuren regelmäßig
  • Chippen und Anmeldung
  • Erste Gesundheitschecks

Je früher du beginnst, deinen Hund an Tierarztbesuche zu gewöhnen, desto stressfreier wird es später.

Tipp: Fahr öfter mal „einfach so“ zur Praxis. Kurzer Besuch, ein Leckerli – fertig. So verknüpft dein Hund den Tierarzt nicht nur mit Spritzen.


📚 Erste Erziehung: Was kann ein Welpe wann lernen?

Viele unterschätzen, wie früh Hunde lernen können.

Schon mit 8 Wochen kannst du anfangen mit:

  • Namen lernen
  • Sitz, Platz, Komm
  • Leinenführigkeit (spielerisch)
  • Stubenreinheit

Der Schlüssel: Kurze Einheiten, viel Lob, keine Strafen. Hunde lernen über Wiederholung und Emotion – nicht über Druck.

Wichtig: Immer auf das Alter und die Aufmerksamkeitsspanne achten. Lieber 5 Minuten üben und aufhören, bevor es zu viel wird.

🧬 Wann ist ein Hund kein Welpe mehr – körperlich und geistig?

Nicht jeder Hund wird zur gleichen Zeit erwachsen. Manche sehen mit 8 Monaten aus wie kleine Erwachsene – benehmen sich aber noch wie in der Trotzphase. Andere bleiben körperlich klein, sind aber im Verhalten schon früh reif.

Man unterscheidet:

  • Körperliche Reife: Ein wichtiger Punkt ist, wann ein Hund ausgewachsen ist – also seine Endgröße erreicht, alle bleibenden Zähne durch sind und das Wachstum abgeschlossen ist.
  • Geistige Reife: Der Hund ist ruhiger, konzentrierter, weniger verspielt – und lässt sich besser führen.

Oft fällt das nicht zusammen. Besonders bei größeren Rassen kann der Kopf noch lange „Kind“ sein, während der Körper schon stark wirkt.

Typische Anzeichen für die körperliche Reife:

  • Kein Wachstum mehr sichtbar
  • Endgewicht erreicht (bei richtiger Fütterung)
  • Fellstruktur ändert sich (dichter, glänzender)
  • Kein Zahnwechsel mehr

Typische Anzeichen für die geistige Reife:

  • Der Hund wird insgesamt ruhiger
  • Kann sich länger konzentrieren
  • Reagiert gelassener auf Reize
  • Testet weniger Grenzen aus

Bei kleinen Hunden tritt beides meist um den 8.–10. Monat auf. Bei großen Hunden oft erst mit 15–24 Monaten.


😅 Die Hundepubertät – wenn der Welpe „frech“ wird

Viele Hundebesitzer erleben zwischen dem 6. und 12. Monat eine nervenaufreibende Phase: Der Hund gehorcht plötzlich schlechter, wird unruhiger oder testet Grenzen extrem aus.

Willkommen in der Hundepubertät.

Typische Anzeichen:

  • Ignoriert Kommandos, die er vorher konnte
  • Fängt an zu markieren
  • Wird wählerisch beim Futter
  • Bellt oder knurrt scheinbar grundlos
  • Zieht an der Leine, springt Leute an

🎯 Keine Sorge: Das ist normal. Der Hormonhaushalt verändert sich. Genau wie bei Teenagern.

Wichtig in dieser Zeit:

  • Ruhig bleiben, aber konsequent bleiben
  • Kein „Durchgehen lassen“, aber auch kein Stress
  • Tägliches Training, auch wenn’s schwerfällt
  • Viel Bewegung und Auslastung
  • Ruhephasen bewusst einbauen

Was hilft: Klare Rituale, gewohnte Abläufe und Geduld. Diese Phase geht vorbei – ehrlich!


🐕 Wann ist ein Hund wirklich „erwachsen“?

„Erwachsen“ ist kein fester Punkt, sondern ein Prozess. Je nach Rasse, Charakter und Umgebung entwickelt sich jeder Hund individuell.

Richtwerte nach Größe:

HundetypGeistige Reife erreicht mit ca.
Kleine Rassen10–12 Monate
Mittlere Rassen12–18 Monate
Große Rassen18–24 Monate
Sehr große Rassenbis zu 30 Monate

🧡 Wichtig: Auch ein „erwachsener“ Hund kann manchmal wie ein Welpe reagieren – z. B. in neuen Situationen, bei Unsicherheit oder aus reiner Lebensfreude.

Manche Hunde behalten ihre verspielte Art ein Leben lang – und das ist auch gut so.


🧴 Pflege und Gesundheit nach der Welpenzeit

Mit dem Ende der Welpenzeit ändern sich auch einige Pflege- und Gesundheitsbedürfnisse.

Was du beachten solltest:

  • Futter umstellen: von Welpenfutter auf Adult-Futter (nicht zu früh!)
  • Kastration/Sterilisation: mit dem Tierarzt absprechen, Zeitpunkt sorgfältig wählen
  • Gelenkpflege: besonders bei großen Rassen frühzeitig sinnvoll
  • Zähne und Maul: Zahnpflege ab dem ersten Jahr regelmäßig kontrollieren
  • Krallen, Ohren, Fellpflege: Routinen einführen und beibehalten

Besonders wichtig ist, auf das richtige Körpergewicht zu achten. Zu viel Futter in jungen Jahren führt oft zu Problemen im Alter.


🤝 Was bleibt vom Welpen?

Auch wenn dein Hund irgendwann kein Welpe mehr ist – viele Dinge, die du in den ersten Monaten geprägt hast, bleiben ein Leben lang.

  • Bindung zum Menschen
  • Verhalten in Stresssituationen
  • Umgang mit anderen Hunden
  • Neugier oder Ängstlichkeit

Deshalb ist die Welpenzeit nicht nur niedlich – sondern entscheidend für das ganze Hundeleben.


✅ Fazit: Wie lange ist ein Hund ein Welpe?

Die Antwort lautet: Es kommt drauf an.

Die Welpenzeit ist keine starre Zahl, sondern ein individueller Prozess, der je nach Rasse, Größe und Umfeld ganz unterschiedlich abläuft.

Im Durchschnitt gilt:

  • Kleine Hunde: meist mit 6–10 Monaten aus dem Welpenalter raus
  • Mittlere bis große Hunde: brauchen 12–18 Monate
  • Sehr große Rassen: entwickeln sich bis zu 2 Jahre oder länger

Aber auch wenn dein Hund äußerlich groß ist – im Herzen kann er oft noch lange ein Welpe sein. Und das ist völlig in Ordnung.

Wichtig ist: Geduld, Verständnis und liebevolle Erziehung. Dann wächst aus dem tapsigen Vierbeiner ein treuer Begleiter fürs Leben.


❓ FAQ: Häufige Fragen zur Welpenzeit

Wie erkenne ich, dass mein Hund kein Welpe mehr ist?

Achte auf folgende Zeichen:

  • Er wächst nicht mehr weiter
  • Der Zahnwechsel ist abgeschlossen
  • Er zeigt reiferes Verhalten (z. B. weniger Übersprungshandlungen, mehr Ruhe)
  • Er orientiert sich stärker an dir und ist weniger abgelenkt

Wenn du unsicher bist, hilft ein Besuch beim Tierarzt – der kann dir auch den körperlichen Entwicklungsstand erklären.


Kann ich einen Hund mit 6 Monaten schon „richtig“ erziehen?

Ja, unbedingt! Mit 6 Monaten ist dein Hund noch in der Lernphase – sogar mittendrin. Die Erziehung sollte sogar jetzt intensiviert werden, vor allem in der Zeit der Pubertät.

Aber: Bleib geduldig, arbeite kleinschrittig und sei liebevoll-konsequent.


Ab wann darf ich von Welpenfutter auf Adult-Futter umstellen?

Das hängt von der Rasse ab:

  • Kleine Hunde: meist ab dem 9.–12. Monat
  • Große Hunde: frühestens ab dem 12.–15. Monat

Sprich im Zweifel mit deinem Tierarzt. Eine zu frühe Umstellung kann das Wachstum negativ beeinflussen.


Bleiben Hunde nach der Welpenzeit verspielt?

Viele ja – besonders verspielte Rassen wie Labradore oder Golden Retriever behalten ihre Freude am Spiel ein Leben lang.

Auch wenn der Bewegungsdrang mit dem Alter abnimmt, bleibt Spiel ein wichtiger Teil der Bindung und Beschäftigung. Nutze das – es stärkt eure Beziehung.


Wenn du dir unsicher bist, in welcher Phase sich dein Hund gerade befindet oder mehr über das Alter eines Hundes erfahren möchtest, hilft oft ein Blick auf Verhalten, Körperbau und Energielevel – und natürlich ein bisschen Geduld.

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