Viele Hundebesitzer fragen sich: Wie oft soll ich meinen Hund am Tag füttern? Besonders wenn man die Tipps von Hundeprofi Martin Rütter hört, wird klar: Es gibt nicht nur eine richtige Antwort.
In diesem Artikel erfährst du, worauf es wirklich ankommt – je nach Alter, Rasse, Gesundheit und Alltag deines Hundes.
Warum die Fütterungshäufigkeit überhaupt wichtig ist
Ein voller Napf macht noch keinen gesunden Hund. Es kommt darauf an, wann und wie oft du fütterst. Warum?
- Weil das Verdauungssystem des Hundes Ruhe braucht
- Weil Überfütterung schnell zu Übergewicht führt
- Weil feste Rituale deinem Hund Sicherheit geben
Martin Rütter betont immer wieder: Regelmäßigkeit und Klarheit sind entscheidend. Das betrifft nicht nur die Erziehung, sondern auch das Futter.

Einmal, zweimal oder öfter? Was sagt Rütter?
Laut Martin Rütter ist es wichtig, sich am natürlichen Rhythmus des Hundes zu orientieren – nicht an menschlichen Gewohnheiten.
„Ein Hund braucht keine drei Mahlzeiten wie wir Menschen. Aber er braucht einen klaren Ablauf.“
– Martin Rütter (aus einer VOX-Sendung)
In der Praxis bedeutet das: Die meisten Hunde kommen mit zwei Mahlzeiten am Tag gut zurecht. Für manche reicht auch eine – andere brauchen drei.
Es hängt ab von:
- Alter des Hundes
- Aktivitätslevel
- Rasse
- Verdauung
- Gesundheitszustand
Welpen: kleine Mägen, großer Hunger
Welpen müssen häufiger gefüttert werden, weil ihr kleiner Magen nicht viel auf einmal verträgt. Typisch sind:
- 4 Mahlzeiten täglich bis ca. 12 Wochen
- 3 Mahlzeiten bis ca. 6 Monate
- Ab dann langsam auf 2 Mahlzeiten umstellen
Wichtig: Nicht zu große Portionen geben. Besser öfter und in kleinen Mengen.
💡 Tipp: Achte darauf, dass der Welpe nach dem Fressen ruhen kann. Toben mit vollem Bauch ist nicht gut für die Verdauung.
Ausgewachsene Hunde: der „Zwei-Mahlzeiten“-Standard
Die meisten erwachsenen Hunde kommen mit zwei festen Mahlzeiten am besten klar – morgens und abends.
Das hat Vorteile:
- Der Blutzuckerspiegel bleibt stabil
- Der Hund bettelt weniger zwischendurch
- Der Verdauungstrakt wird nicht überlastet
Wann füttern?
- Morgens: zwischen 7 und 9 Uhr
- Abends: zwischen 17 und 19 Uhr
Rütter betont: Der Zeitpunkt muss zum Alltag passen. Wichtig ist, dass die Zeiten immer ähnlich bleiben.
Einmal füttern pro Tag – geht das?
Manche Hunde kommen auch mit einer Mahlzeit am Tag aus – meist abends. Das funktioniert vor allem bei:
- älteren, ruhigen Hunden
- Hunden mit empfindlichem Magen (wenn das Futter besser in Ruhe verdaut wird)
- Hunden, die zu Übergewicht neigen
Aber Achtung: Manche Hunde vertragen das nicht gut. Sie erbrechen morgens Galle oder betteln stark.
👉 In solchen Fällen lieber wieder auf zwei Portionen aufteilen.
Große Rassen: Magen nicht überfordern
Bei großen Hunden wie Dogge, Schäferhund oder Labrador ist Vorsicht geboten.
Sie sind anfälliger für:
- Magendrehung (besonders bei einer einzigen großen Mahlzeit)
- Blähungen
- Völlegefühl
Martin Rütter empfiehlt bei großen Rassen ganz klar: lieber zwei kleinere Portionen als eine große. Und: Nach dem Füttern bitte kein wildes Herumtoben.
Kleine Rassen: kleiner Magen, schneller Stoffwechsel
Chihuahua, Dackel, Yorkie & Co. haben ganz andere Bedürfnisse:
- sie verbrennen schneller Kalorien
- sie vertragen oft kleinere, dafür häufigere Mahlzeiten besser
Für kleine Rassen sind zwei bis drei Mahlzeiten täglich oft ideal. Besonders, wenn sie sehr aktiv oder nervös sind.
Wichtig: Auch hier gilt – feste Zeiten helfen dem Hund, sich sicher zu fühlen.
Senioren: weniger Appetit, mehr Struktur
Ältere Hunde haben oft:
- weniger Appetit
- langsameren Stoffwechsel
- empfindlicheren Magen
Zwei Mahlzeiten pro Tag bleiben in der Regel sinnvoll – sie sollten aber leicht verdaulich sein.
Wenn der Appetit nachlässt, kannst du:
- das Futter anwärmen
- Wasser oder Brühe untermischen
- etwas gekochtes Huhn dazumischen (aber ohne Gewürze!)
Auch Martin Rütter sagt: „Ein alter Hund braucht kein Diätfutter – sondern Futter, das er gut verträgt.“
Was ist mit Leckerlis zwischendurch?
Klar darf es mal ein Leckerli geben. Aber:
- Zähle Leckerlis zur Tagesration dazu
- Nutze sie gezielt für Training, nicht aus Langeweile
- Vermeide ständiges „Dauerknabbern“, das stört den Verdauungsrhythmus
Ein Hund, der zu viele kleine Snacks bekommt, verliert oft das Interesse an seiner Hauptmahlzeit – und wird schnell mäkelig.
Wie lange Pause zwischen den Mahlzeiten?
Das Verdauungssystem deines Hundes braucht Ruhephasen.
Rütter empfiehlt deshalb:
- mindestens 8 Stunden Pause zwischen den Hauptmahlzeiten
- Kein Füttern direkt vor oder nach dem Spaziergang
- Nach dem Fressen: 1 Stunde Ruhe
Das gibt dem Magen Zeit zu arbeiten – und beugt Blähungen oder Magendrehung vor.
Trockenfutter oder Nassfutter: macht das einen Unterschied?
Die Art des Futters kann Einfluss auf die Fütterungshäufigkeit haben.
Trockenfutter:
- bleibt länger im Magen
- macht länger satt
- ist konzentrierter
Nassfutter:
- enthält viel Wasser
- wird schneller verdaut
- muss oft in größeren Mengen gegeben werden
Wer Nassfutter gibt, kann überlegen, die Tagesration auf zwei oder drei Mahlzeiten aufzuteilen – gerade bei empfindlichen Hunden.
Hat der Hund Hunger – oder ist es nur Gewohnheit?
Viele Hunde „tun so“, als hätten sie Hunger – schauen süß, winseln, laufen zum Napf.
Martin Rütter rät: Unterscheide zwischen echtem Hunger und Verhalten.
Fragen, die du dir stellen kannst:
- Hat er seine letzte Mahlzeit ganz gefressen?
- War genug Zeit dazwischen?
- Ist er gesund und aktiv?
👉 Wenn du konsequent fütterst und der Hund gesund ist, darfst du dich nicht verrückt machen lassen.
Futtermenge: Wie viel ist „richtig“?
Neben der Frage „wie oft“, steht oft gleich die nächste: Wie viel Futter braucht mein Hund eigentlich? Ein einfacher Futterrechner kann dabei helfen, die passende Menge basierend auf Gewicht und Aktivitätslevel zu ermitteln.
Martin Rütter sagt dazu sinngemäß: „Der Napf ist kein Maßstab – das Tier ist der Maßstab.“
Das heißt: Achte auf die Figur deines Hundes, nicht nur auf die Packungsangaben.
Worauf du achten solltest:
- Gewicht deines Hundes
- Aktivität (junger Jagdhund oder alter Sofa-König?)
- Kastration (verlangsamter Stoffwechsel)
- Futterart (Trocken- oder Nassfutter, Rohfütterung etc.)
💡 Tipp: Du solltest die Rippen deines Hundes fühlen können – aber sie dürfen nicht rausstehen.
Wenn du von oben drauf schaust, sollte eine leichte Taille sichtbar sein.
Feste Rituale: Warum Struktur beim Füttern wichtig ist
Viele Probleme beim Fressen – etwa:
- Betteln
- Futtermäkeln
- „Schlingen“ oder Erbrechen
…entstehen, wenn es keine klare Futterstruktur gibt.
Martin Rütter sagt dazu oft:
„Wenn der Mensch keine Linie hat, übernimmt der Hund die Regie.“
So schaffst du klare Futterrituale:
- Füttere zu festen Uhrzeiten
- Lass den Hund erst fressen, wenn du ihm die Erlaubnis gibst
- Lass den Napf nach 15 Minuten weg, wenn er nicht gefressen hat
👉 Das schafft Sicherheit – und stärkt deine Rolle als Führungsperson im Alltag.
Mehrere Hunde im Haushalt: Jeder braucht seinen Platz
Wenn du mehrere Hunde hast, ist es umso wichtiger, Ruhe und Struktur beim Füttern zu haben.
Sonst gibt es Stress, Neid oder Futterklau.
Was sich bewährt hat:
- Jeder Hund bekommt seinen eigenen Napf
- Am besten in etwas Abstand zueinander
- Nicht unbeaufsichtigt fressen lassen, bis du weißt, dass es klappt
Und: Keine Konkurrenzspiele am Futterplatz.
Das ist kein Trainingsfeld – hier geht es um Vertrauen.
Fütterung rund um Bewegung: vor oder nach dem Spaziergang?
Das hängt vom Hund ab – und davon, wie intensiv der Spaziergang ist.
Martin Rütter empfiehlt:
- Keine große Mahlzeit direkt vor dem Gassigehen
→ Gefahr von Magendrehung (v. a. bei großen Rassen) - Kleine Snacks (z. B. Leberwursttube) beim Training sind okay
→ besonders bei Schleppleinentraining oder Rückrufübungen - Nach dem Fressen: 1–2 Stunden Ruhe
So gibst du dem Körper deines Hundes die Chance, in Ruhe zu verdauen – ganz ohne Risiko.
Zwischenmahlzeiten: Ja oder nein?
Ein Thema, das oft diskutiert wird. Viele Hundebesitzer geben zwischendurch kleine Snacks wie Leckerlis, Brotstücke oder auch mal ein Stück Schokolade – doch Vorsicht: Wenn dein Hund Schokolade gefressen hat, solltest du genau wissen, wie lange du ihn beobachten musst und ab wann es gefährlich werden kann.
Grundsätzlich spricht nichts gegen kleine Extras – aber:
- Sie dürfen keine Hauptmahlzeit ersetzen
- Sie müssen zur Tagesmenge dazugerechnet werden
- Sie sollten nicht zur Ablenkung oder aus Langeweile gegeben werden
Martin Rütter sagt sinngemäß:
„Viele Menschen füttern den Hund – weil sie ihn lieben. Das ist okay. Aber wenn Liebe Übergewicht macht, muss man umdenken.“
Muss ich bei Krankheit oder Operation anders füttern?
Ja – auf jeden Fall.
Bei bestimmten Erkrankungen oder nach OPs empfiehlt es sich:
- kleinere Portionen, öfter verteilt
- leicht verdauliche Kost (z. B. Morosche Karottensuppe, Reis-Huhn-Mix)
- evtl. Spezialfutter vom Tierarzt
Sprich bei Unsicherheiten immer mit dem Tierarzt – und achte auf:
- verändertes Fressverhalten
- häufiges Erbrechen
- Blähungen oder Durchfall
👉 Futter ist in solchen Phasen Teil der Heilung, nicht nur Energiezufuhr.
Fazit: Was wirklich zählt
Die perfekte Fütterung gibt es nicht – aber die passende für deinen Hund.
Ob einmal, zweimal oder dreimal am Tag – wichtig ist:
- Dass es zu euch und eurem Alltag passt
- Dass dein Hund gesund, fit und ausgeglichen ist
- Dass du auf seine Signale achtest – und nicht nur auf die Uhr
Martin Rütter hat es schön auf den Punkt gebracht:
„Füttern ist Beziehung. Und Beziehung braucht Struktur.“
Mach es also nicht komplizierter, als es ist. Beobachte deinen Hund, bleib klar – und vertraue auch deinem Gefühl.
FAQ: Häufige Fragen zum Thema „wie oft Hund füttern Rütter“
🐾 Wie oft sollte ich meinen Hund laut Rütter füttern?
Zweimal täglich ist laut Rütter für die meisten Hunde ideal. Bei Welpen oder sehr kleinen Rassen darf es auch dreimal sein. Wichtig ist ein klarer Rhythmus.
🐾 Ist es schlimm, wenn mein Hund einmal nicht frisst?
Nein, das kann mal vorkommen – besonders bei Hitze, Stress oder nach aufregenden Tagen. Wenn er aber mehrere Tage nicht frisst, solltest du den Tierarzt kontaktieren.
🐾 Mein Hund bettelt ständig – füttere ich zu wenig?
Nicht unbedingt. Oft ist es einfach ein erlerntes Verhalten. Prüfe, ob die Futtermenge passt – und achte darauf, nicht bei jedem Betteln nachzugeben.
🐾 Kann ich meinem Hund selbstgekochtes Futter geben?
Ja – aber achte auf Ausgewogenheit. Gekochtes Fleisch, Gemüse und Reis sind okay. Finger weg von Zwiebeln, Knoblauch, Gewürzen, rohem Schweinefleisch. Lass dich ggf. von einem Ernährungsexperten beraten.
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Denn: Ein klarer Futterrhythmus macht das Leben für Mensch und Hund einfacher.
🐶❤️