Die meisten Hundebesitzer denken erst über Zitzen nach, wenn es um Nachwuchs, Gesundheit oder seltsame Veränderungen am Bauch ihres Lieblings geht. Doch wie viele Zitzen hat ein Hund eigentlich? Und warum ist das überhaupt wichtig?
In diesem Artikel gehen wir der Frage auf den Grund – verständlich, ehrlich und alltagstauglich erklärt. Egal ob Rüde oder Hündin, ob Welpe oder Seniorhund – du wirst staunen, was es alles zu wissen gibt.
🐶 Was sind Zitzen überhaupt?
Zitzen – auch „Brustwarzen“ oder „Milchleisten“ genannt – sind ein Teil des Gesäuges. Bei Hündinnen dienen sie vor allem der Milchbildung für die Welpen. Aber auch Rüden haben sie. Ja, wirklich!
Das liegt daran, dass sich die Zitzen schon im Mutterleib entwickeln – lange bevor das Geschlecht des Hundes feststeht. Deshalb tragen auch männliche Hunde diese „Überbleibsel“ mit sich herum, obwohl sie keinen funktionalen Zweck für sie haben.
🔢 Wie viele Zitzen hat ein Hund im Durchschnitt?
Jetzt wird’s konkret: Die meisten Hunde haben 8 bis 10 Zitzen. Manche sogar 12, andere nur 6.
Die genaue Zahl kann individuell verschieden sein – je nach Rasse, Genetik und manchmal auch völlig ohne erkennbaren Grund.
Typische Anordnung:
- In der Regel liegen die Zitzen paarweise entlang der Bauchmitte
- Es gibt meist 4 bis 6 Paare
- Sie ziehen sich von der Brust bis fast zum Unterbauch
Wichtig: Die Anzahl der Zitzen hat nichts mit der Anzahl möglicher Welpen zu tun. Eine Hündin mit 8 Zitzen kann durchaus 10 oder mehr Welpen bekommen – Mutter Natur hat da ihre eigenen Wege.
👩⚕️ Zitzen bei Hündinnen – worauf sollte man achten?
Bei Hündinnen sind die Zitzen meist deutlicher ausgeprägt, besonders wenn sie schon mal trächtig waren. Aber auch bei jungen Hündinnen kann man sie gut erkennen.
Mögliche Veränderungen:
- Anschwellen vor oder während der Läufigkeit
- Vergrößerung bei einer Trächtigkeit oder Scheinträchtigkeit
- Verfärbung oder Sekret (bitte beobachten!)
- Knotenbildung oder Verhärtungen (sollte tierärztlich abgeklärt werden)
Auch wenn viele Veränderungen harmlos sind – bei Unsicherheiten lieber einmal mehr zum Tierarzt gehen.

🔍 Zitzen beim Rüden – ganz normal, aber oft übersehen
Ja, auch Rüden haben Zitzen. Sie sind kleiner, weicher und meist kaum sichtbar – besonders bei Hunden mit langem oder dichtem Fell.
Was du wissen solltest:
- Rüden haben in der Regel genauso viele Zitzen wie Hündinnen
- Sie erfüllen keine Funktion
- Es kann aber auch hier zu Hautreizungen oder Entzündungen kommen, z. B. durch Parasiten, Allergien oder Verletzungen
Ein prüfender Blick beim Streicheln schadet nie.
🐾 Unterschiede nach Rasse und Größe
Nicht alle Hunde sind gleich – das gilt auch für die Anzahl und das Aussehen der Zitzen.
Kleine Rassen:
- z. B. Chihuahua, Dackel, Malteser
- oft 8 Zitzen
- eher eng aneinanderliegend
Mittelgroße Hunde:
- z. B. Beagle, Cocker Spaniel
- meist 8 bis 10 Zitzen
Große Rassen:
- z. B. Labrador, Schäferhund, Dogge
- nicht selten 10 oder sogar 12 Zitzen
Wichtig: Auch innerhalb einer Rasse gibt es Ausnahmen. Es ist kein „Fehler“, wenn dein Hund eine ungerade Anzahl hat – das kommt tatsächlich gelegentlich vor.
👶 Wie hängen Zitzen und Wurfgröße zusammen?
Viele denken: Mehr Zitzen = mehr Welpen. Das stimmt nur bedingt.
Die Fakten:
- Die Zitzenzahl legt kein festes Limit für die Welpenanzahl fest
- Aber: Bei einem sehr großen Wurf kann es zu Engpässen beim Säugen kommen
- In solchen Fällen hilft der Mensch mit: Zufüttern und das kontrollierte Anlegen der Welpen
Züchter achten daher oft darauf, dass die Hündin genügend Zitzen hat – vor allem bei Rassen mit großen Würfen wie dem Golden Retriever oder dem Husky.
🩺 Zitzenprobleme – was ist normal, was nicht?
Zitzen können sich verändern – das ist normal. Besonders rund um die Läufigkeit oder nach einer Geburt. Dennoch gibt es Warnzeichen, auf die du achten solltest:
Unproblematisch:
- leichte Schwellung vor der Läufigkeit
- rosafarbene Verfärbung in der Trächtigkeit
- kleine Hautunreinheiten ohne Juckreiz oder Schmerzen
Achtung bei:
- harten, beweglichen Knoten
- Blut oder eitrigem Sekret
- starker Wärme oder Rötung
- Verhalten wie Lecken, Beißen, Unruhe
Das kann auf Entzündungen, Abszesse oder sogar Gesäugetumore hindeuten. Früh erkannt, sind viele Probleme gut behandelbar.
💬 Warum wissen viele Hundebesitzer so wenig darüber?
Ganz ehrlich: Die Zitzen ihres Hundes fallen vielen Besitzern gar nicht auf – oder werden schlicht ignoriert. Besonders bei kastrierten Hündinnen oder Rüden denkt man oft: „Da ist ja eh nichts Wichtiges.“
Aber:
- Veränderungen dort können erste Anzeichen für Krankheiten sein
- Eine regelmäßige Kontrolle ist Teil der Gesundheitsvorsorge
- Besonders bei älteren Hündinnen steigt das Risiko für Mammatumoren
Deshalb unser Tipp: Nimm dir beim Bürsten oder Streicheln ab und zu einen Moment Zeit für einen prüfenden Blick – ganz ohne Stress.
🐕 Wie finde ich heraus, wie viele Zitzen mein Hund hat?
Ganz einfach – mit den Händen. Und etwas Geduld.
So geht’s:
- Leg deinen Hund entspannt auf die Seite oder den Rücken (z. B. auf der Couch)
- Streichle sanft vom Brustbereich bis zum Bauch
- Zähle die Zitzen auf beiden Seiten
- Manche Zitzen sind sehr klein oder flach – also genau fühlen
Es ist kein medizinischer Akt – sondern ein Zeichen von Aufmerksamkeit und Fürsorge.
Im ersten Teil hast du erfahren, wie viele Zitzen ein Hund in der Regel hat, welche Unterschiede es zwischen Rüden und Hündinnen gibt und worauf du achten solltest. Jetzt schauen wir uns an, was du für die Pflege und Gesundheit des Gesäuges tun kannst – und klären die häufigsten Fragen rund um dieses oft übersehene Körpermerkmal.
🧼 Pflege der Zitzen – so einfach kann’s sein
Zitzen sind empfindlich. Besonders bei Hündinnen, die trächtig waren oder gerade säugen, lohnt sich regelmäßige Pflege.
Was du tun kannst:
- Sanft reinigen mit einem weichen, feuchten Tuch (z. B. bei Schmutz oder Staub)
- Kein Shampoo oder Seife verwenden – das kann reizen
- Keine Cremes oder Öle auftragen, es sei denn, der Tierarzt empfiehlt es
- Auf kleine Krusten, Rötungen oder Schwellungen achten
Beim Gassigehen im Sommer sollte hohes Gras oder Dornen vermieden werden – besonders bei kurzbeinigen Hunden.
🏥 Wann du mit deinem Hund zum Tierarzt solltest
Nicht jede Veränderung ist Grund zur Sorge. Aber wenn du dir unsicher bist, lieber einmal zu viel als zu wenig fragen.
Typische Gründe für einen Tierarztbesuch:
- Zitzen sind heiß, geschwollen oder schmerzhaft
- Sekret tritt aus (Blut, Eiter, Milch ohne Trächtigkeit)
- Knoten im Gesäuge
- Veränderungen der Haut um die Zitze herum
- Starkes Lecken oder Beißen an einer Stelle
Gerade bei älteren Hündinnen steigt das Risiko für Gesäugetumore. Früh erkannt, bestehen gute Heilungschancen.
🐶 Zitzen bei Welpen – klein, aber schon da
Schon bei neugeborenen Welpen sind die Zitzen sichtbar – auch bei Rüden. Sie sind winzig klein, aber vorhanden.
Manche Züchter kontrollieren direkt nach der Geburt die Zitzenanordnung, um Auffälligkeiten früh zu erkennen.
Später im Leben ändern sich Form und Größe – je nach Geschlecht, Hormonen und Körperbau.
💉 Nach der Kastration – was verändert sich?
Viele Hündinnen werden kastriert, vor allem zur Vorbeugung gegen Tumore oder ungewollte Trächtigkeit. Aber was passiert mit den Zitzen danach?
Das passiert nach der Kastration:
- Der Hormonspiegel sinkt
- Die Zitzen werden meist kleiner und weicher
- Die Haut kann fester oder schlaffer werden – je nach Alter
- Es entstehen keine neuen Zitzen und die Zahl bleibt gleich
Achte trotzdem weiter auf Veränderungen – das Risiko für Tumore sinkt zwar, verschwindet aber nicht ganz.
💡 Fazit: Kleine Stellen mit großer Bedeutung
Zitzen sind oft unbeachtet – dabei sagen sie viel über den Gesundheitszustand deines Hundes aus. Sie helfen nicht nur bei der Aufzucht von Welpen, sondern können auch frühzeitig auf Krankheiten hinweisen.
Ob Hündin oder Rüde – ein kurzer Check beim Kuscheln oder Bürsten kostet nichts, zeigt aber, dass du aufmerksam bist.
Denn auch wenn dein Hund nicht sprechen kann – sein Körper spricht mit dir. Du musst nur genau hinschauen – sei es bei Veränderungen an den Zitzen oder bei Fragen wie wie viele Zähne ein Hund eigentlich hat.
❓ Häufige Fragen zum Thema Zitzen beim Hund (FAQ)
Wie viele Zitzen hat ein Hund normalerweise?
Die meisten Hunde haben 8 bis 10 Zitzen, manche auch 6 oder 12. Die Zitzen liegen paarweise entlang der Bauchlinie – von der Brust bis zum Unterbauch.
Ist es normal, wenn mein Hund eine ungerade Anzahl an Zitzen hat?
Ja, das kann vorkommen. Einzelne Hunde haben tatsächlich eine ungerade Anzahl, zum Beispiel 9 statt 10. Das ist meist genetisch bedingt und kein Grund zur Sorge – solange keine Entzündungen oder Schmerzen auftreten.
Können Rüden Milch geben?
In sehr seltenen Fällen – etwa bei Hormonstörungen oder bestimmten Medikamenten – kann es passieren, dass ein Rüde Milch produziert. Das ist aber extrem ungewöhnlich und sollte in jedem Fall tierärztlich abgeklärt werden.
Ab wann sollte ich mir Sorgen machen wegen einer Zitze?
Wenn du Knoten, Ausfluss, starke Schwellung, Rötung oder Schmerzen bemerkst – besonders bei älteren Hündinnen – solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn dein Hund auffällig viel an einer bestimmten Stelle leckt oder beißt.
Muss ich die Zitzen meines Hundes regelmäßig pflegen?
Nein, im Alltag ist keine spezielle Pflege nötig. Aber du solltest sie beim Streicheln oder Bürsten im Blick behalten – vor allem bei Hündinnen, die noch nicht kastriert sind oder schon einmal Welpen hatten.
Tipp zum Schluss:
Wenn du dir unsicher bist – ein kurzer Anruf beim Tierarzt schadet nie. Oft reicht schon ein Foto oder eine kurze Beschreibung, um eine erste Einschätzung zu bekommen.
Wenn du noch Fragen hast oder selbst Erfahrungen mit Gesäugeproblemen bei deinem Hund gemacht hast – sprich offen mit deinem Tierarzt oder anderen Hundebesitzern. Gemeinsam lernt man oft mehr.